„Nun handelte es sich aber um ein Lebenswerk so vieler Menschen, von denen wir nun buchstäblich fortgejagt werden. Wenn aber Intrigen, Falschheiten, Niederträchtigkeiten, der Wille uns zu vernichten, vorhanden ist, dazu das Bewusstsein gottesjämmerlich verlassen zu sein und nur Todfeinde um sich zu haben, dann ist man nicht mehr Herr seiner Entscheidungen“, notierte Ernst Schwarz im April 1938 in sein Tagebuch. 30 Jahre vorher hatten die jüdischen Familien Bauer und Schwarz das erste Warenhaus in Innsbruck eröffnet und die Konsumwelt in Tirol revolutioniert. In der NS-Zeit wurden sie enteignet und vertrieben, zahlreiche Familien-mitglieder kamen ums Leben. Nach dem Krieg verhinderte die Republik Österreich die Rückstellung des Warenhauses, nach 12-jährigem Prozess blieb den Überlebenden in einem erzwungenen außergerichtlichen Vergleich nur ein Almosen.
Horst Schreiber berichtet in seinem Vortrag vom Modernisierungsschub im Handel durch jüdische Wirtschaftspioniere in der österreichischen Provinz und ihrem Ausschluss in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft.
Univ. Doz. Mag. Dr. Horst Schreiber ist Dozent am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und Netzwerkleiter Tirol für www.erinnern.at.
Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-110 oder E-Mail: events@jmw.at.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Kauft bei Juden! Die Geschichte einer Wiener Geschäftskultur“, die noch bis 19. November 2017 im Palais Eskeles zu sehen ist.
Einlass 18:15 Uhr
Eintritt frei
Foto (c) Hans Heimer
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WohinTippHQ 1 hour ago