Sonntag, 04. Juni 2017 / 10:30 Uhr
Jesuitenkirche
(alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz - Seipel - Platz 1
1010 Wien
Chor und Orchester der
Chorvereinigung St. Augustin
Solisten:
Monika Riedler, Sopran
Katrin Auzinger, Alt
Gernot Heinrich, Tenor
Yasushi Hirano, Bass
Offertorium:
W.A.Mozart: Kirchensonate in F-Dur
Dirigent: Andreas Pixner
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Erläuterung:
Die Missa brevis in B, KV 275 hat Mozart im Jahr 1777 noch im Dienst des Salzburger Erzbischofs komponiert. Die Erstaufführung wird für den 4. Advent, den 21. Dezember 1777, in St. Peter in Salzburg vermutet.
Kompositorisch ist sie von hohem Niveau und enthält vollkommen neue, expressive Ausdrucksformen, so im „Et incarnatus est“ des Credo oder zu Beginn des Gloria und des Agnus Dei. Das Kyrie ist leicht beschwingt, kurz und knapp, auf einen eigenen Christe Eleison - Teil wird verzichtet; Er wird mit dem Kyrie Eleison verwoben. Das Gloria ist - wie üblich - ein rascher Satz, in dem die Domine - Anrufungen den Solisten vorbehalten bleiben. Textteile werden nur selten wiederholt.
Angesichts der Vorgaben des Fürst - Erzbischofs Colloredo gilt es auch beim Credo, große Textmengen in kurzer Zeit musikalisch zu bewältigen. Auch hier herrscht deswegen ein schnelles, durchlaufendes Grundtempo vor. Traditionell wird jedoch die Textpassage Et incarnatus deutlich verlangsamt und den Solisten überlassen. Der Chor nimmt das langsame Tempo dann im Crucifixus auf, bevor er im Et resurrexit zum heiter - beschwingten Allegro zurückkehrt.
Das Sanctus beginnt mit einem wundervoll ruhig - ausschwingenden Fugato, das allerdings kaum ausgeführt wird. Den Abschluss bildet das rasche Hosanna.
Wie so häufig, bildet das Benedictus einen ruhigen Satz nur für Solisten, in diesem Fall ausschließlich für die Sopranistin, der mit der Wiederholung des Hosanna abschließt. Das Agnus Die ist nicht nur mit Abstand der längste Satz der Messe, sondern beginnt mit einer hochexpressiven, dramatischen Geste, die dann noch mehrmals wiederkehrt: mit geradezu einem Aufschrei des Chores, der nach dem Piano - Beginn unerwartet mitten im Takt herein platzt und mit dem Oktavsprung des Soprans und der gequälten Chromatik des Alts einen hoch pathetischen Ton anschlägt, der neu in dieser Messe ist. Das mit 150 Takten extrem umfangreiche Dona nobis pacem überschreitet mit seiner Länge den Gattungsrahmen einer Missa brevis und ist, wie bei Mozart üblich, sehr heiter und den Solisten vorbehalten. An die Stelle des leichten Kehraus tritt ein gewichtiges Rondo - Finale, das ganz verhalten im Piano endet. (Stiftschor Bonn, Autor: Judith Roßbach)
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WohinTippHQ 1 hour ago