„Die Freiheit“ ist das dritte Studioalbum von DOTA.
In den nuller Jahren veröffentlichte die Berliner Sängerin Dota Kehr unter dem Pseudonym „Kleingeldprinzessin“, dann unter „Dota & Die Stadtpiraten“ und seit fünf Jahren nun unter dem – ihre drei formidablen Mitmusiker und sie selbst in vier Buchstaben zusammenfassenden Signet – DOTA. Mit dem letzten Album „Keine Gefahr“ erreichten sie Platz 14 der Charts. Über 100.000 verkaufte Tonträger und Jahr für Jahr an die hundert meist ausverkaufte Konzerte im gesamten deutschsprachigen Raum sprechen für sich.
Mit Begeisterung schließt ihre stetig wachsende Fangemeinde jedes ihre neuen Lieder ins Herz, erfreut sich an ihrer pointierten Poesie, ihrer musikalischen Vielfältigkeit, und nicht zuletzt an ihrer unverwechselbaren Stimme. Die Faszination, die von ihr ausgeht, beschrieb Sebastian Krämer in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des renommierten Fred-Jay-Preises für Textdichter trefflicherweise wie folgt: „Überall, wo Sänger gelobt werden, fallen die Vokabeln Authentizität und Natürlichkeit. Und dann hört man Dota und denkt: Ach so! Ich nehme das mit der Natürlichkeit und Authentizität im Bezug auf alle anderen zurück.“
Und nun: „Die Freiheit“. So abwechslungsreich, ja geradezu gegensätzlich war DOTA noch nie. Der Bogen spannt sich von fantastisch-verträumten Liebesliedern über unheimliche Zukunftsvisionen und ironisch-gewitzte Großstadt-Songs bis zu einem sommerleichten Splatter-Hit. Die einfallsreichen teils geheimnisvollen teils verspielten und um Bläser bereicherten Arrangements tragen das ihre dazu bei.
DOTA sprüht auf „Die Freiheit“ vor ansteckender Lebenslust und offenherzigem Lächeln („Sterne“ oder „Internetshop“), sucht Fluchtwege aus der Stadt („Bunt und hell“) und aus der Realität („Orte“), begibt sich metaphorisch in atemberaubend labile Situationen voller Zwänge („Drahtseil“) und erzählt humorvoll von gesellschaftlichen Alltags-Dilemmata („Rassistischer Witz“). Märchenhaften Sehnsüchten („Prinz“) bereitet sie im Urlaub ein abgründiges Ende („Nackte Beine“), dem großen Glück, das es „Jeden Tag“ neu zu feiern gilt, stellt sie in „Kapitän“ die Orientierungslosigkeit einer Beziehung gegenüber: „Wozu brauchen wir den Kompass, wenn wir nicht wissen, wohin wir beide wollen?“
Einer bestürzenden Dystopie über die Flucht der „Reichsten und Rücksichtslosesten“ von der zerstörten Erde („Raketenstart“) hält DOTA vier Lieder später fröhlichen Optimismus entgegen: „Jetzt weiß ich, wir müssen doch noch nicht untergehen, denn ich hab schwangere Frauen im Baumarkt gesehen.“ Die alles andere als weit her geholte Geschichte eines Menschen, der sich zunächst ungläubig, dann ohnmächtig gegen die Willkür eines Überwachungsstaatsapparats zu wehren versucht („In der Hand“) konterkariert sie mit dem titelgebenden, beißend ironischen Zweizeiler „Freiheit“: „So viel Freiheit. Ich bin überfordert. Was mach ich daraus?
Ich such mir einen Yogalehrer, der mir sagt, wann ich einatmen soll und wann aus.“
Besetzung:
Dota Kehr – voc, git
Jan Rohrbach – git
Janis Görlich – drums
Patrick Reising – keys
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Kommentare
WohinTippHQ 38 mins ago