"Imperium" ist eine gleichermaßen komische wie bittere Geschichte über die Erfahrung, dass im menschlichen Naturell Idealismus und Irrsinn nicht weit voneinander entfernt zu liegen scheinen und darüber, dass aufklärerische Visionen von Menschen immer wieder in brutale Barbarei umschlagen. Daraus entspinnt Kracht in seinem Roman mit dem ihm eigenen bissigen Humor und außerordentlich kunstvoller Sprache eine schrille, politische Komödie über religiösen Wahn und die rassistische Weltsicht einer Gruppe dekadenter Kolonialisten. Die Kokovoren werden gleichzeitig zur Chiffre für den Fetisch eines globalen Welthandels, der seine Produkte zu Ikonen erhebt, zu Götzen, denen es zu huldigen gilt. Kracht erzählt aber auch über das Scheitern eines utopischen Weltentwurfs und das in einer Gegenwart, die neue Utopien gut gebrauchen könnte.Bühnenfassung von Jan-Christoph Gockel und Tobias SchusterRegie: Jan-Christoph GockelBühne und Kostüme: Julia KurzwegIllustrationen: Giovanna BolligerMusik: Jacob SuskeMit: Simon Bauer, Steffen Link, Sebastian Schindegger, Jacob Suske und: Oliver Matthias Kratochwill
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WohinTippHQ 42 mins ago