Ihre Mutter muss eine wunderbar durchmischte Schallplattensammlung haben. Indra Rios-Moore, Tochter des Jazzbassisten Donald Moore, der mit Granden wie Archie Shepp und Roland Kirk gespielt hat, verdankt ihrer allein erziehenden Mutter ihre Basisausbildung punkto Musik. Die Heterogenität des Liedmaterials ihrer beiden bislang erschienenen Alben zeugt von einer Offenheit allen Stilen gegenüber. Die meist sehr behutsam intonierende Sängerin probierte sich auf ihrem Debüt auch an Pophits wie „Heroes“ (David Bowie) und „Money“ (Pink Floyd).Bei ihrem kürzlich edierten Zweitling „Carry My Heart“ wählte sie subtiler aus. Von Curtis Mayfields Soulklassiker „Keep On Pushing“ über die Gospelnummer „Come Sunday“ bis hin zu Steely Dans „Any Major Dude“ reicht hier das Spektrum. Auch samtige Eigenkompositionen wie „Give It Your Best“ zieren diese intime, aber durchaus politisch intendierte Liedersammlung. Deprimiert über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen im November 2016 nahm Rios-Moore das Angebot einer Umarmung durch einen Fremden auf der Straße an, der ihr ihren Kummer ansah. Diese überraschende Begegnung löste eine Suche nach Liedern aus, die diesen Geist der Solidarität widerspiegeln. Rios-Moore wurde in unterschiedlichsten Genres fündig und singt diese Lieder, die fast alle Schmerz aufs Schönste sublimieren, so soulful wie es nur vorstellbar ist. Man muss kein Prophet sein, um zu behaupten, dass diese beim Jazz Fest Wien live zu hören, eine Gnade sein wird.
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WohinTippHQ 17 mins ago