Josef HAYDN - "Nelsonmesse"- Missa in angustiis in d-Moll, Hob. XXII:11
Jesuitenkirche
(alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz-Seipel-Platz 1
1010 - Wien
- Ausführende:
Chor, Solisten und Orchester der Chorvereinigung St. Augustin
- Offertorium:
Praetorius: Lobet den Herren
- Solisten:
Sopran: Cornelia Horak
Alt: Katrin Auzinger
Tenor: Gernot Heinrich
Bass: Markus Volpert
- Communio/Postludium: siehe Aushang
- Orgel: siehe Aushang
Dirigent: Andreas Pixner
Die CD mit der Nelsonmesse von Joseph Haydn erhalten Sie nach dem Gottesdienst, per eMail bestellung@chorvereinigung-augustin.at , unter Telefon 0664/336 64 64 oder online .
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Einführung:
Joseph Haydn - Nelsonmesse Missa in angustiis in d-Moll
Durch einen Vermerk auf dem Autograph kann die Komposition der Nelsonmesse in den Zeitraum zwischen 10. Juli und 31. August 1798 datiert werden. Griesinger berichtet, Haydn habe die Messe in einem Monat geschrieben, weil er damals „Krankheitshalber nicht ausgehen konnte“. Am 23. September 1798 erfolgte die Uraufführung in Eisenstadt.
In Haydns Entwurfkatalog wird das Werk als „Missa in angustiis“ (Messe in Zeiten der Bedrängnis) bezeichnet. Der Name bezieht sich vermutlich auf die herannahende napoleonische Bedrohung. Diese Deutung scheint wahrscheinlicher als der Versuch, die Namengebung auf die angegriffene Gesundheit Haydns zu beziehen. Der geläufige Name Nelsonmesse wird mit dem Besuch des englischen Admirals Lord Nelson in Eisenstadt im September 1800 in Verbindung gebracht, zu welchem Anlass die Messe erklungen ist. Die These, Lord Nelson habe als siegreicher Kriegsheld die Komposition angeregt, ist unwahrscheinlich. Für die auffälligen Militärsignale der Trompeten und Pauken, die die ungewöhnliche Benedictus-Vertonung bestimmen, findet sich eine zeitgenössische Erklärung: während der Komposition des Satzes habe Fürst Esterhazy die Nachricht bekommen, dass Lord Nelson die Franzosen besiegt hat, „von jetzt an habe er (Haydn) das Bild eines blasenden Kouriers nicht aus seiner Phantasie verdrängen können“.
Durch die Tonart d-Moll, eine ungewöhnliche Tonart für eine „Missa solemnis“, vermittelt das Kyrie, wie die anderen Sätze in dieser Tonart, einen ernsthaft strengen, beinahe furchteinflößenden Charakter, der von der Instrumentierung mit tiefen Trompetenstößen noch verstärkt wird. Dem gegenüber stehen die jubilierenden D-Dur Sätze von Gloria und Sanctus. Der erste Credo-Teil stellt Haydns kontrapunktische Meisterschaft unter Beweis: der liturgische Text wird als zweistimmiger Kanon in der Unterquint für zwei oktavierende Stimmpaare (Sopran/Tenor und Alt/Bass) vertont und im Autograph ausdrücklich mit „in canone“ überschrieben. Die überaus virtuose Fuge über das „Dona nobis“ ist eine der individuellsten Chorfugen Haydns.
Unter den späten Messen kommt die Nelsonmesse mit der sparsamsten Orchesterbesetzung aus. Die originale Instrumentierung mit Streichern, drei Trompeten, Pauken und Orgel ist ungewohnt klein. Grund dafür mag sein, dass Fürst Nikolaus II. vorübergehend die „Spieler der blasenden Musik verabschiedet“ hat. Haydn beschränkte sich deshalb auf die im Dienst verbliebenen Trompeten und Pauken und machte „den Verlust der anderen Blasinstrumente“ durch „eine obligate Orgelbegleitung und einen besonders reichen Streichersatz wett“. Die von Haydn autorisierte spätere Hinzufügung von Holzbläsern und Hörnern, denen die obligate Orgelstimme zu Grunde liegt, erstellte J. N. Fuchs, Haydns Nachfolger in Esterházy. Im Gegensatz zu den anderen späten Messen Haydns traf die Nelsonmesse nie der Vorwurf einer mangelnden kirchlichen Würde.
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WohinTippHQ 1 hour ago