Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Sa 26. Mai 2018, 20:00

Wo: Wels Alter Schlachthof, Wels, Dragonerstrasse 22, Wels Stadt, Oberösterreich

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Niemand geringerer als der geistige Vater der Pop- und Beat-Generation, William Borroughs, fand „natürlich“ die richtigen Worte zur Beschreibung der marokkanischen Master Musicians of Jajouka, indem er sie kurz wie bündig als „4000 Jahre alte Rock’n’Roll Band“ bezeichnete,
eine Band allerdings, die sich Jahr für Jahr erneuert!
Für Bachir Attar, den Leiter der heutigen Generation der „Master Musicians of Jajouka“, spielen sie die „Musik des Friedens“. Die Faszination der Musik erreichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts allmählich die westliche Musik.
Musiker von Ornette Coleman bis zu John Lennon und Brian Jones besuchten das Dorf und seine „Master Musicians“. Die LP „Brian Jones Presents the Pipes of Pan at Joujouka“, 1971 von Rolling Stones Records herausgebracht, kündet von der kreativen Kraft, die von der west-östlichen musikalischen Begegnung am Fuße des Rif ausging.
Kaum eine andere bestehende Musikgruppe auf der mediterranen Rundung des Globus dürfte eine weiter zurückreichende Geschichte haben: Seit ihnen von einem Ziegengott namens Boujeloud die Musik geschenkt wurde, spielen der Überlieferung nach Bewohner des marokkanischen Dorfes Jajouka im südlichen Rif-Gebirge die in Schleifen angelegten Melodien von Doppelrohrblattflöten über polyrhythmischen Zylindertrommelschlägen. Und jedes Jahr kehrt der Ziegengott wieder, taucht aus seiner Höhle über der Siedlung auf, um dem ganzen Dorf Fruchtbarkeit zu bringen. Der Pan-Kult besteht bis heute, die Musik kann dabei mehrere Stunden ohne Unterbrechung andauern.
Die Musiker, die einer Sufi-Bruderschaft angehören, spielen sich in Trance. Die arabische Tonsprache und das orientalische Instrumentarium weisen noch auf ein anderes einschneidendes Ereignis für das Dorf Jajouka zurück. Im 8. Jahrhundert kam ein islamischer Missionar mit Namen Sidi Ahmed Sheikh aus Persien in das marokkanische Dorf, um dessen Einwohner zu bekehren. Seine Grabstätte Qubba befindet sich in der Dorfmitte und ist das spirituelle Zentrum nicht nur der „Master Musicians of Jajouka“. Die Menschen in dem Dorf schwören auf die heilende spirituelle Kraft Baraka, die von Sidi Ahmed Sheikhs Grablege ausstrahlt