Ab 06. Oktober zeigt der aufstrebende polnische Künstler Mateusz von Motz unter dem Titel „Multiverse“ erstmals in Österreich Auszüge aus seinem vielschichtigen Werk. Die Vernissage findet am Samstag, 06. Oktober 2018 ab 18:00 Uhr statt. Der Künstler ist persönlich anwesend. Im Rahmen einer Live Performance wird interaktiv ein Kunstwerk aus Beton, Stahl, Licht und einer speziellen Farbfolie geschaffen.
1985 in Polen geboren, absolvierte Mateusz anfangs das Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Politikwissenschaften, gefolgt von einem Architekturstudium. Im gleichen Jahr, im Alter von 30 Jahren, fand Mateusz von Motz zur Kunst. 2016 absolvierte er das Studium im Bereich der Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg als Meisterschüler des bekannten Fotografen Jürgen Teller. Seit 2017 studiert er am Sculpture Department des Royal College of Art in London. „Erinnerung, Raum und Dekonstruktion“ sind Themenbereiche mit denen sich von Motz intensiv auseinandersetzt.
Seiner Ausbildung an der Akademie in Nürnberg verdankt von Motz sein fundiertes Verständnis der unterschiedlichsten künstlerischen Techniken. In seinen Arbeiten bedient er sich verschiedenster Grundelemente aus Design, Grafik, Malerei oder Fotografie. Ein weiterer Baustein, um sein Schaffen zu präzisieren, ist das Studium der Skulptur in London. Dieses bietet ihm die Grundlagen, um zu gestalten, um Räume zu kreieren. Der Raum an sich, und die Dekonstruktion von realen und nicht realen Räumen faszinierten von Motz schon immer: „Es gab immer eine immense Anziehungskraft zu Räumen.
Von Motz beschäftigt sich mit der Frage, ob es Raum an sich überhaupt gibt, ob man Raum definieren kann oder ob Raum nicht existiert und er selbst, als Künstler sogenannte „Nicht-Orte“ schafft. Was ist ein Raum, ist Gedankenraum auch ein physikalisch eingegrenzter Ort, der als Behälter von Erinnerungen dient, oder doch ein „Nicht-Ort“? Was sind definierte Räume, soziale Räume? Für von Motz ist Gedankengut ein Raum, nicht nur eine Gefühlsebene, sondern ein privater Ort, der nicht direkt zugänglich, aber trotzdem vorhanden ist.
Von „brutaler“ Schönheit sind seine (Wand-)Installationen, die er aus groben Materialien, wie Beton sowie Stahl, und einer makellos-schimmernden, glatten Folie und dem grellen und bunten Licht von Neonglasröhren formt. Die unterschiedlich großen Betonobjekte, weisen eine leuchtende und schillernde Oberfläche auf, die je nach Beleuchtungssituation, ob mit oder ohne Neonröhren, das Licht des jeweiligen Raumes reflektieren. In einem umfangreichen Verfahren, dass der Künstler selbst entwickelt hat, wird eine Vierfarben-Chamäleon-Folie, die u.a. in der Autoherstellung für Lampen und Scheinwerfer verwendet wird, in selbst hergestellten Formen aus Holz, Stahl, Sand und Erde eingegossen. Die raue und zerfurchte Erscheinung des Betons wird durch die schimmernde Oberfläche in Bewegung gesetzt, wie ein Wasserspiegel, der durch Wind bewegt wird. Das Objekt dient als Projektionsfläche für das Licht und die Reflexion und Bewegungen, die im Raum stattfinden. Die Oberfläche der Steine, wie sie von Motz nennt, erfährt eine Animation, wird lebendig und so zur Leinwand. Durch Bewegungen, das Vorübergehen und Innehalten von Betrachter_innen, durch wechselnden Lichteinfall und Tageslicht. Das Kunstwerk beginnt so eine immer neue Korrespondenz und wird durch das Umfeld animiert, wie ein Film. Der Bildträger zeigt somit die Wirklichkeit auf einer hyperrealistisch-wirkenden Oberfläche. Es entsteht eine zweite Wirklichkeitsebene, leicht verzerrt. Das Werk umgeben durch die Realität, von Raum umschlossen, auf dessen Oberfläche sich eine Wiedergabe des unmittelbaren Geschehens spiegelt.
Für die Ausstellung in Salzburg verwendet von Motz viele industrielle Materialien, wie Beton, Stahl, Fließen, Stein.
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WohinTippHQ 18 mins ago