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„Keine Band zum Rumreichen in Unterhaltungsshows – aber eine Band zum Erinnern daran, das Rock deutlich mehr sein kann als Coolness-Simulation. 2016 brachte dem Berliner Quartett rund um Frontfrau Dota Kehr schon den Preis der Deutschen Schallplattenkritik – nicht automatisch ein Qualitätssiegel, hier aber erfreulich, mal eine Band geehrt zu sehen, die gleichermaßen kunstvoll wie witzig mit Klängen wie Worten umgeht. Ob sie die Festung Europa kritisiert, einen eitlen Rennradfahrer aufs Korn nimmt oder sich die inneren Monster vorknöpft – Dotas Wortwahl beschert dem Hörer Einsichten in die Absurdität der Welt.
Ihre kritische Frechheit schleicht sich auch in die musikalische Untermalung - leichtfüßig, zwischen poppig, jazzig und südamerikanisch – immer mit einem etwas schrägen Anstrich“ (aus „Die besten Alben in deutscher Sprache“, Deutschlandradio Kultur, 13.12.16) Inhaltlich nimmt sich Dota die Freiheit, bei Bedarf Klartext zu singen. Und der Bedarf besteht, wenn es ihr um Flüchtlinge oder Umweltzerstörung geht. Da brennt ihre Poesie vor Brisanz, messerscharf geschliffen und in jeder Silbe unmissverständlich. Die Berliner Sängerin und ihre gleichnamige Band DOTA (Jan Rohrbach – git, Janis Görlich – dr, Jonas Hauer – keys) haben es den Musikjournalisten mit ihrer stilistischen Vielfalt seit je her sehr schwer gemacht, sie einem bestimmten Genre zuzuordnen. Denn nachdem sich das Vorgängeralbum „Wo soll ich suchen“ in einem akustischen Gewand mit vielen Folk-Einschlägen präsentierte, verliehen die vier Musiker auf „Keine Gefahr“ ihren Songs einen unerwarteten elektronischen Sound. Dass sie sich damit auf ein ihnen bislang weitgehend unbekanntes Feld begeben haben, gereicht der Musik keineswegs zum Nachteil. Die Lust am Erkunden und Experimentieren ist unüberhörbar und drückt sich in einem unkonventionellen Umgang mit dem neuen Instrumentarium aus.
Mit treibenden Beats, explosiven Harmonien und artifiziellen Klängen erzeugen sie eine zeitgemäße, stellenweise avantgardistische Intensität. Im spannenden Kontrast zu dem brodelnden musikalischen Geschehen steht Dotas unverwechselbare, glasklare Singstimme. Wie ein Regenbogen über einem Vulkanausbruch. In 2017 präsentieren DOTA in einer großen Besetzung mit drei Bläsern und einer Perkussionistin das aktuelle Album "Keine Gefahr", sowie brandneue Stücke und eine Auswahl ältere Lieder.
Es spielen: Dota Kehr (voc, git), Janis Görlich (dr), Jonas Hauer (keys), Jan Rohrbach (git), Maria Schneider (perc, vibraphone) und der Bläsersatz der Dixie Wankers: Christan Magnusson (tp), Jörg Bücheler (tb), Oliver Fox (sax).
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WohinTippHQ 20 mins ago