Wenn der bayrische Kabarettist Hannes Ringlstetter die Bühne betritt, ist es streng genommen fast nebensächlich, was er dort tut. Man kommt einfach nicht umhin, sich sehr weit aus dem Fenster zu lehnen und für einen kurzen Moment zu denken: Mensch, der Ringlstetter, so einen hab ich ja noch nie erlebt.Würde er das, was er tut, in den USA und nicht in Deutschland oder in Österreich tun, würde man ihn vermutlich als klassischen Entertainer bezeichnen. Weil es ja auch viel leichter ist, einen wie ihn in eine Schublade zu stecken, um ihm einen Namen, wenigstens eine Bezeichnung zu verpassen. Aber wie man ihn auch dreht und knautscht und faltet: das klappt nicht mit einem Hannes Ringlstetter, der so sperrig, so wunderbar unverbogen und unverbiegbar ist, sehr zur Freude seines stetig wachsenden Publikums.Geboren 1970 in München, wächst er inmitten des Dorflebens von Straubing in Niederbayern auf, unter den strengen Fittichen der katholischen Kirche. Früh ist klar, der schaut nicht nur anders aus. Da wächst einer zum Querdenker heran, einer, der mehr als einmal hinschaut, einer, der streng ist, mit sich und der Welt um ihn herum. Und einer, der es in Straubing vermutlich recht schwer haben würde. Nach dem Abitur und dem Zivildienst macht er in Regensburg seinen Magister in Germanistik und Geschichte, gründet die Band „Schinderhannes“, tourt mit Goisern und Ambros. 2005 geht Hannes Ringlstetter zum ersten Mal allein auf die Bühne, am Anfang zaghaft, als Liedermacher mit leisen Tönen, dann wird er lauter, mutiger.Sein Weg führt ihn nach München, wo der Kleinkunstdrahtzieher Till Hoffmann Ringlstetters Talent sofort erkennt. Die beiden entwickeln den „Blickpunkt Spot“ im Bayrischen Rundfunk, der nicht nur in der Szene schnell zum Synonym für eine einzigartige Talentschmiede wird. Parallel arbeitet Hannes hart. Er denkt und schreibt, er dreht und singt, er beobachtet und verarbeitet. Das zahlt sich aus: In nur 4 Jahren geht er mit drei Soloprogrammen auf Tour und entwickelt sich in rasender Geschwindigkeit zu einem, der heute aus der Deutschen Kabarettszene nicht mehr wegzudenken ist. Etablierte Häuser wie die Münchner Lach- und Schießgesellschaft oder der Linzer Posthof sind bereits Wochen vorher ausverkauft, wenn Ringlstetter in die Stadt kommt. Ottfried Fischer outet sich als Fan, Günter Grünwald will ihn in seiner Sendung, das legendäre Schmidt-Theater in Hamburg erobert er im wahrsten Sinne des Wortes im Sturm, so dass er nicht nur ein regelmäßiger Gast in der Mitternachtsshow wird, sondern sogar als Conférencier des Klassikers gebucht wird, was für einen Niederbayern fast an eine Sensation grenzt.Seit 2009 ist er in diversen Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen, u.a. an der Seite von Christian Tramitz, Matthias Schweighöfer, Gisela Schneeberger, Sonja Kirchberger oder auch Fritz Wepper. In Österreich kennt ihn das TV-Publikum als Yazid aus der Krimiserie „Hubert & Staller“ auf ATV.Seine mitunter skurrilen Erlebnisse aus 25 Jahren Rock ‘n‘ Roll hat er 2015 in seinem ersten Buch „Paris. New York. Alteiselfing. Auf Ochsentour durch die Provinz“ (dtv) festgehalten.Im Herbst 2016 ist seine Late Night Show "RINGLSTETTER" erstmals on air gegangen. Die von der österreichischen SUPERFILM produzierte TV-Sendung ist seither nicht mehr aus dem Bayerischen Rundfunk wegzudenken.
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WohinTippHQ 20 mins ago