Rosa Luxemburgs "Sozialreform oder Revolution?" (1899)

Durch Rote Rosas Brille die Gegenwart sichten:

"Sozialreform oder Revolution?" (1899): Dieser Aufsatz Rosa Luxemburgs steht im Zentrum des sog. Revisionismus­streites, der jahrelang, von Ende des 19. bis in das 20. Jahrhundert hinein, die deutsche Sozial­demokratie spaltete und nachhaltig geprägt hat. Die „Rote Rosa“ (ein von der Presse erfundener Spottname, später ein allgemein beliebter Spitzname) rechnet in ihrem Beitrag restlos ab mit Eduard Bernsteins Glauben an die vermeintlich progressive Kraft des Kapitalismus: dieser werde quasi automatisch und absehbar in Zukunft die sozialdemokratischen Reformforderungen verwirklichen.

Obwohl - und gerade weil - unser heutiges politisches Feld von ähnlichen Debatten weit entfernt ist, fragen wir mit Blick auf gegenwärtige reformistische Projekte nach der Aktualität dieses klassischen Aufsatzes. Wir „entpacken“ den besagten Revisionismusstreit und besprechen ihn mit Blick auf seine sowohl politische als auch ökonomische Dimension, speziell die darin verborgene ökologische Seite. Frage u.a.: Wie viel darf man sich von grüner Wirtschaft (etwa in der EU) versprechen, vor allem angesichts des global ansteigenden Konsums, der Unmengen von Rohstoffen verbraucht und Abfälle vergrößert. – Schließlich überlegen wir, ob der Streit über Sozialreform oder Revolution auch im kulturellen Bereich als Fragestellung maßgeblich sein könnte.

Die Diskussion wird geleitet von Ivana Perica, die im Vorfeld der Veranstaltung über Facebook und Mails weitere Leitfragen für die Textlektüre aussenden wird. Dieses Modell hat sich im Vorjahr, bei der Diskussion über Hannah Arendt, bereits bewährt (https://www.facebook.com/events/2003440416578444/).

Wir bitten deshalb um Anmeldung via Email an ivana.perica@univie.ac.at. Eintritt ist frei.

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Café Benno.

Der Link zum Text: https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1899/sozrefrev/.

Wie im Vorjahr, die Veranstaltung ist Teil des Festivals "Nächte der Philosophinnen" (https://sites.google.com/view/naechte-der-philosophinnen/festival-2018).