Filmmuseum ist auch: „Klumpert“, Abfall der Film- und Kinogeschichte. So wie Abfallhaufen den Archäologen Aufschlüsse über die Alltagskultur und Gewohnheit prähistorischer Bevölkerungen erlauben so eignen sich die physischen „Nebenprodukte“ der Filmgeschichte, Schlaglichter auf das Kino als gesellschaftliche und technologische Fantasie und globale Industrie zu werfen. In Ihrem Vortrag „Zwischen Detritus und Überrest: das Treibgut des Filmes“ im Künstlerhaus werden Direktor Michael Loebenstein und Leiter der Sammlungen Paolo Caneppele über die Reste des Kinos im Rahmen des Filmmuseums sprechen.
Michael Loebenstein, geboren 1974 in Wien, ist seit 2011 Direktor und Geschäftsführer des australischen Bundesarchivs für Film, Rundfunk und Tondokumente. Dort leitete er einen Prozess der Öffnung und Modernisierung des Archivs in die Wege, welcher die Zusammenarbeit mit Künstler_innen, Ausstellungskooperationen, eine neue Onlinepräsenz sowie die Einführung der digitalen Filmrestaurierung beinhaltete. 2013 wurde er außerdem zum Generalsekretär des Executive Committee der FIAF – International Federation of Film Archives gewählt. Seit Ende der 1990er Jahre als freiberuflicher Autor, Kurator, Mediengestalter und Forscher tätig, baute Loebenstein ab 2004 die Vermittlungs- und Forschungsabteilung des Österreichischen Filmmuseums auf und betreute darüber hinaus verschiedene Spezialprojekte und Publikationen des Hauses als Kurator und Herausgeber. Von 2009 bis 2011 fungierte er auch als Projektleiter am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft und war Co-Kurator der Wien Museum-Ausstellung Wien im Film. Stadtbilder aus 100 Jahren.
Paolo Caneppele. Historiker. Studium der Geschichte an der Universität Bologna. Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Filmarchiv Austria, dann Vizedirektor der Kinemathek in Bologna, seit 2004 Leiter der Sammlungen des Österreichischen Filmmuseums in Wien. Zwischen 2002 und 2018 verschiedene Lehrtätigkeiten im Bereich Filmgeschichte, Amateurfilm und Quellenkunde an der Universität Udine, Wien und Mailand.
Publikationen zu Kinogeschichte, Filmzensur, Quellenkunde zur Kinogeschichtsschreibung, Amateurfilm. Autor eines Lehrbuches für Studierende an Universitäten. Hauptaugenmerk auf die Erforschung der Beziehungen zwischen Geschichte, Film und anderen Kulturbereichen wie zum Beispiel: Die Republik der Träume. Bruno Schulz und seine Bilderwelt, CLIO Graz 2010.
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WohinTippHQ 13 mins ago