Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774 - 1860), erst Generalvikar, dann Verweser des Bistums Konstanz, war nicht nur ein sozial engagierter und reformerisch eingestellter Kirchenmann, sondern auch ein Dichter sowie ein großer Freund und Förderer der Kunst. Neben seiner Gemäldesammlung besaß Wessenberg eine umfangreiche Kollektion druckgraphischer Werke.
Wessenbergs Kupferstichsammlung umfasst bis auf wenige Ausnahmen sogenannte „Reproduktionsgraphik“, d.h. Blätter, die bekannte Werke der Bildenden Kunst in Schwarzweiß-Abbildungen wiedergeben. Die Reproduktionsstecher versuchten, ein im Original farbiges Gemälde eines berühmten Künstlers allein mithilfe von Linien und Helldunkel möglichst genau wiederzugeben, so dass im Idealfall nicht nur das Motiv und die Komposition, sondern auch die unterschiedlichen Oberflächen und „Farben“ deutlich werden. Damals war ein Reproduktionsstich oft die einzige Möglichkeit der Vergegenwärtigung eines Werkes, es sei denn, man beauftragte einen Maler, eine Kopie eines Gemäldes zu fertigen, was jedoch ungleich teurer war. In den vergangenen Jahren wurde Wessenbergs Kupferstichsammlung erfasst und wissenschaftlich bearbeitet. Die Ausstellung versammelt rund 80 der schönsten und interessantesten Blätter. Es erscheint ein von der Ernst-von-Siemens-Stiftung geförderter Katalog. Am Tag der Eröffnung spricht Dr. Barbara Stark und Dr. Üredita Rösch. Musikalische Umrahmung von Constanze Brahn. Ausstellungsdauer: 17. 11. 2019. Info: www.konstanz.de/wessenberg/index.html
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WohinTippHQ 20 mins ago