Wilhelm Stiassny (1842-1910) war ein vielseitiger Architekt der Donaumonarchie, erfolgreicher Wiener Kommunalpolitiker sowie ambitionierter Vertreter jüdischer Interessen. Seine Biographie offenbart einen herausragenden Repräsentanten der bewegten Epoche des Fin de Siècle und spiegelt das zunehmend spannungsgeladene Umfeld des erfolgreichen jüdischen Großbürgertums wider. Vor der Folie der kulturellen, politischen, sozialen sowie städtebaulichen Auf- und Umbrüche der Donaumetropole wird eine weit über das übliche Schema einer Architektenbiographie hinausgehende Analyse geboten, die Stiassnys architektonisches Oeuvre in den Mittelpunkt stellt. Dazu zählen repräsentativ gestaltete Wohn- und Geschäftshäuser, Villen, Gebäude für soziale Einrichtungen, Synagogen, Zeremonienhallen und Grabdenkmäler. Vieles entstand in Zusammenarbeit mit namhaften jüdischen Auftraggebern, deren Bedeutung für das Werk Stiassnys ebenso sichtbar wird wie sein Verdienst um die Gründung des Jüdischen Museums.
Inge Scheidl ist freiberufliche Kunsthistorikerin und Expertin für die Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie ist Initiatorin des Wiener Architektenlexikons, das 2003 bis 2013 unter ihrer wissenschaftlichen Leitung am Architekturzentrum Wien entstand, und publizierte u.a. zum historistischen Kirchenbau Wiens und zum Architekt Rolf Geyling.
Ursula Prokop ist freiberufliche Architektur- und Kunsthistorikerin. Neben zahlreichen Publikationen zur Wiener Architektur (Wien Aufbruch zur Metropole, 1994, Margaret Stonborough - Wittgenstein, 2003), auch spezielle Beiträge über jüdische Architekten (Zum jüdischen Erbe in der Wiener Architektur, 2016). Daneben Beteiligung an diversen Forschungsprojekten (u. a. AzW: Architektenlexikon Wien 1770-1945) und freie Mitarbeiterin der Kulturzeitschrift "David".
Wolfgang Herzner ist ausgebildeter Informatiker und war bis 2016 am AIT Austrian Institute of Technology tätig. Er hat seine Frau, Mag. Dagmar Herzner-Kaiser, deren umfangreiche Forschungsarbeiten zu Wilhelm Stiassny Basis dieses Buches waren, intensiv bei der Digitalisierung von Bauplänen sowie Erstellung von Fotografien unterstützt, und nach ihrem Tod 2015 ihren kunsthistorischen Nachlass so aufbereitet, dass er von allen AutorInnen effizient genutzt werden konnte.
Eintritt frei
Einlass 18:15 Uhr
Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at.
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WohinTippHQ 30 mins ago