Buchungsgebühren können anfallen
Komponist, Pianist und Literat WALTER BACO ist in der Kammermusik-Serie „Die rote Brille“ so etwas wie der aufmüpfige „Running Gag“, indem er stets durch eine Klavierimprovisation und eine Lesung im ansonsten durchkomponierten Neue-Musik-Programm heraussticht. Wenn er nun eine Folge selbst kuratiert, findet sich in dieser auf einmal eine fremde Welt in der obligatorischen Neuen Musik wieder. Das hat auch politische Aussagekraft. Denn bei den Oud-Spielern, ORWA ALSHOFE und RAFAT ALSHIMALI, handelt es sich um Syrer, wovon der eine 2011, der andere 2016 nach Österreich geflohen ist. ALSHIMALI gibt an diesem Abend solistische Interpretationen bekannter Lieder der in der arabischen Welt populären Komponisten, SAYED MEKAWYund MOUNIR MOURAD. Ansonsten wird er improvisieren, sowie auch ALSHOFE, wobei jener zudem einen fixen „Cocktail“ zu spielen gedenkt. – Mit dieser Improvisationsflut ist BACO also nicht mehr der einzige Freigeist unter den Neue-Musik-Komponisten.
Weiter geht es mit einem Solo der hervorragenden, bulgarischen Cellistin LILIANA KEHAYOVA. Sie hat Wiener DIETER KAUFMANNs „Berceuse“ bereits einmal im Roten Salon der OESTIG LSG gespielt, nämlich bei der Gottfried-von-Einem-Hommage im November 2018. Danach wird KEHAYOVA im DUETT mit der bulgarischen Pianistin YULIYA DRAGANOVA die Uraufführung „Seltsamer Walzer“ umsetzen, ebenfalls von KAUFMANN. Darauf wechselt DRAGANOVAs Partnerin ihren Platz mit der russischen Geigerin ELENA ROZANOVA, die ebenfalls schon wahnsinnig exakt und virtuos beim Einem-Konzert war, um „Melody“ des 1938 geborenen, ukrainischen, dort, in den USA und Australien tätigen Komponisten MYROSLAW, MYCHAJLOWYTSCH SKORYK ertönen zu lassen.
Jetzt kann man sich auf das fünfteilige Werk von der höchst anerkannten GABRIELE PROY, „Violett“, freuen, gespielt von Cellistin KEHAYOVA, Pianistin DRAGANOVA, sowie von der begnadeten, einst von YEHUDI MENUHIN geförderten, ungarischen Violinistin ÉDUA AMARILLA ZÁDORY. Schließlich werden die beiden Geigerinnen ZÁDORY und ROZANOVA, sowie Cellistin KEHAYOVA noch die Uraufführung „Löwenzahn für Löwenzahn“ interpretieren. Sie stammt vom russischen Komponisten MAXIM SELOUJANOV. Seine Kompositionen sind innerhalb des konzeptuellen Ansatzes immer etwas Besonderes, manchmal härtere Kost, manchmal sehr malerisch, aber nie belanglos.
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WohinTippHQ 52 mins ago