„Wie wir arbeiten wollen – Kollektives Handeln und künstlerische Komplizinnenschaft“
mit Beiträgen von a room of one’s own, Nicoleta Auersperg und Mara Novak und Dorothea Trappel, Anetta Mona Chişa/Lucia Tkáčová, DIE DAMEN, Eva & Co, ff. Feministisches Fundbüro, FXXINi̶s̶m̶ Toshain / Ceeh, Guerrilla Girls, Katrin Hornek und Johanna Tinzl und künstlerinnenkollektiv marsie
kuratiert von Synne Genzmer und Georgia Holz
Welche Formen und Strategien kollektiven Handelns wählen Künstlerinnen heute, wie reflektieren sich diese in ihrer künstlerischen Arbeit und wodurch zeichnet sich im Kollektiv entwickelte Kunst aus? Die Ausstellung erkundet Wege der Zusammenarbeit und damit verbundene feministische und politische Aspekte und möchte mit den beteiligten Künstlerinnen in Dialog darüber treten, wie sich ihre kollaborative Praxis gestaltet. Wie sie die Spannung zwischen den Herausforderungen der gemeinschaftlichen Arbeit und dem individuellen künstlerischen Anspruch ausbalancieren, während sie mit dringlichen gesellschaftlichen und alltäglichen Anforderungen konfrontiert sind. Unter Einbeziehung von Kollektiven, die permanent und seit Jahren gemeinsam arbeiten, oder gearbeitet haben, sowie temporären oder losen Kollaborationen, geht die Ausstellung den ästhetischen und politischen Potenzialen künstlerischer Kollaborationen und ihrer inhärenten Komplizinnenschaft nach.
„Vulkanische Aue“ von Karine Fauchard (im Rahmen der Erste Bank MehrWERT Kunstpreise 2019)
Fragen rund um die Gesetze der Malerei, die Wahl der Materialien, deren Bestandteile, Behandlung und Beziehung untereinander, stehen im Zentrum von Karine Fauchard‘s Arbeit. Für ihre Einzelausstellung im weissen haus hat die diesjährige Gewinnerin des Erste Bank MehrWERT-Kunstpreis Wien eine raumspezifische Installation in Kombination mit der titelgebenden Serie „Vulkanische Aue“ entwickelt. Das bestimmende Element dieser Gemälde ist das Motiv des Bogens, das die Künstlerin, einer mathematischen oder alchimistischen Formel gleich, in diversen Variationen und unter Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Papier- und Kartonresten, farbigen Folien, zerbrochenen Eierschalen, Klebebändern und pastos aufgetragener Farbe komponiert, collagiert und immer wieder neu arrangiert. Die kleinen, ungebrannten Tonarbeiten, die ebenfalls architektonische Details aufgreifen und sich wie ein plastisches Ornament über den Fußboden ausbreiten, spielen mit den räumlichen Gegebenheiten und verleihen der Installation eine neue Zeitlichkeit – Karine Fauchard konzipiert „Vulkanische Aue“ gewissermaßen als ein raumgreifendes, ephemeres Gemälde, das in Kommunikation mit dem Ort und seinen Besucher/innen tritt.
(Text von Katja Stecher)
Die Erste Bank MehrWERT-Kunstpreise
In Kooperation mit dem MehrWERT Sponsoringprogramm der Erste Bank, dem österreichischen Kulturforum in New York (ACFNY) und studio das weisse haus wurden diese Auszeichnungen 2016 ins Leben gerufen, um aufstrebende künstlerische Positionen zu fördern. Bewerben können sich jene Künstler/innen, die entweder im weissen haus gezeigt wurden oder am Atelier- und Residence-Programm von studio das weisse haus teilgenommen haben.
Der Erste Bank MehrWERT-Kunstpreis New York beinhaltet einen einmonatigen Aufenthalt in dieser Metropole als Phase der Inspiration und zur Erweiterung des eigenen Netzwerks sowie eine Präsentation im ACFNY. Die bisherigen Preisträger/innen waren Gabriele Edlbauer (2019), Marit Wolters (2018), Karl Salzmann (2017) und Ulrike Königshofer (2016).
Mit dem Erste Bank MehrWERT-Kunstpreis Wien, verbunden mit einer Einzelausstellung im weissen haus, wurden bislang Karine Fauchard (2019), Julia Gaisbacher (2018), Nika Kupyrova (2017) und Samuel Schaab (2016) ausgezeichnet.
Ausstellungsdauer: 02.10. – 09.11.2019
Bild credits links: © DIE DAMEN (ONA B., Evelyne Egerer, Birgit Jürgenssen, Ingeborg Strobl), Bildrecht, 2019; Foto: Wolfgang Woessner
Bild credits rechts: © Karine Fauchard, "Vulkanische Aue", Ausschnitt, 2019
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WohinTippHQ 1 hour ago