In dieser Ausgabe liest Martin Haidinger aus Jörg Mauthes Roman "Die große Hitze", der vom Beamtenstaat Österreich sowie von dessen Unter- und Abgründen handelt.Der Wiener Journalist Jörg Mauthe (1924–1986) war einer der kreativsten Köpfe seiner Generation. Als Kulturredakteur, Kritiker, Programmplaner und Kolumnist für "Furche", "Presse", den "Kurier", das "Wiener Journal", den Sender Rot-Weiß-Rot, den ORF und schließlich als Stadtrat in Wien widmete er sich allen Aspekten unseres Landes, drohende Weltuntergänge inklusive, aber alles schön nach Vorschrift: "Es gehört zu den Eigentümlichkeiten der Bewohner der Bundeshauptstadt Wien, sich vor neun Uhr morgens ausgesprochen mies zu fühlen. Aber der dem interministeriellen Komitee für Sonderfragen zugteilte Legationsrat Dr. Tuzzi fühlte sich an diesem Aprilmorgen ganz besonders mies." Hauptfigur des Romans, den die Edition Atelier wieder aufgelegt hat, ist eben jener Sektionschef Tuzzi aus Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften". Ein Mann, der aufgrund einer nicht enden wollenden Hitzeperiode von der Regierung beauftragt wird, das Land zu retten. Dazu bedarf es ungewöhnlicher Mittel. Tuzzi als Held einer ganzen Nation? Ist Österreich dem Untergang geweiht?
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WohinTippHQ 2 hours ago