In ihrem Tanztheaterstück HIRAETH beschäftigt sich die Wiener Choreografin Nadja Puttner mit der Frage, wie die Erlebnisse und Erinnerungen unserer Eltern und Großeltern in uns weiterleben. Unter besonderer Bezugnahme auf den Zweiten Weltkrieg begeben sich zwei Tänzerinnen und ein Kontrabassist auf eine Reise in die Vergangenheit und suchen nach Wegen, mit unserem psychohistorischen Erbe verantwortungsvoll umzugehen.
HIRAETH verbindet Tanz mit Sprechtheater und Live-Musik. Das Stück vermittelt eine klare Botschaft gegen Krieg und Ausgrenzung und ruft zu Miteinander und Respekt auf allen Ebenen auf. In Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes findet vor der Vorstellung ein Einführungsvortrag zum Thema transgenerationale Traumaübertragung statt. Karten und Infos: www.unicornart.at
Inhalt:
Haben wir nicht nur die Gene unserer Vorfahren „geerbt“, sondern auch deren Geschichte(n)?
Mehr als 25 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs träumt ein fünfjähriges Mädchen von Fliegeralarm und Bombenangriffen, die es nie erlebt hat. Jahre später erzählen die Großeltern von ihrer Gefangenschaft als Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur. Und sie erinnert sich. Auch an das Gefühl der Hilflosigkeit und des Eingesperrtseins, das sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr loslassen wird.
Ein anderes Mädchen beginnt bereits als Siebenjährige, sich bewusst vom Leben zurück zu ziehen. Bedrückt und eingeschüchtert von dem Schweigen, das in ihrer Familie omnipräsent ist, versteckt sie sich selbst hinter einer Mauer des Schweigens. Auch als Erwachsene wird sie nicht wagen, das auszusprechen, was sie wirklich denkt und fühlt.
Bank Austria Kunstpreis
Eine Erstfassung von „Hiraeth" wurde 2017 mit dem Bank Austria Kunstpreis ausgezeichnet. Mit den Mitteln dieses Preises wurde das Stück überarbeitet und neu inszeniert und tourt seit Herbst 2018 erfolgreich durch Österreich und Deutschland. Nun kehrt es nach Wien zurück.
Das Odeon mit seinem denkmalgeschützten Theatersaal und der ganz besonderen Atmosphäre bietet den passenden Rahmen und unterstützt die Botschaft des Stückes. Mit dem Spieltermin 07.11. möchte das Ensemble auch zum Gedenken an die Nazi-Greuel im November 1938 beitragen. Um den historischen Hintergrund sowie den Gegenwartsbezug der Veranstaltung zu beleuchten, wird Dr. Gerhard Baumgartner, Direktor des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, vor der Vorstellung einen Einführungsvortrag zum Thema halten.
Choreografin & Ensemble
Nadja Puttner verfügt über jahrelange Erfahrung als Tänzerin und Choreografin. Seit 2008 bringt sie ihre eigenen zeitgenössischen Tanztheaterprojekte auf die Bühne. Bei „Hiraeth“ wird sie auf der Bühne von der Tänzerin Mara Kluhs und dem Kontrabassisten Edoardo Blandamura unterstützt. Regie führt der aus Theater, Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Fritz von Friedl.
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WohinTippHQ 2 hours ago