Die Uraufführung der "Proletenpassion" fand 1976 im Rahmen der Wiener Festwochen statt. Das Werk ist das Ergebnis einer zweijährigen Zusammenarbeit der Band "Die Schmetterlinge" mit dem Autor Heinz R. Unger und mehreren universitären Arbeitsgruppen mit dem Ziel, eine "Geschichte von unten" zu schreiben. Es galt, der offiziellen Geschichtsschreibung, die immer die Perspektive der Herrschenden erzählt, eine Perspektive der Beherrschten gegenüberzustellen.So entstand ein musikalisch-kabarettistischer Trip durch die Geschichte der Revolutionen und Aufstände. Beginnend mit den Bauernkriegen spannt sich der historische Bogen bis ins „damalige heute“: die 1970er. Die Sechs musikalischen Stationen handeln vom Widerstand, von dessen Erfolg und dessen Scheitern.Das Ergebnis der Kollaboration ist formal schwer zu fassen. Von „Rock-Oper“ über „Agit-Prop-Passionsspiel“ bis hin zu „Geschichtsunterricht mit Musik“ reicht der Versuch einer Einordnung.Die „Schmetterlinge“ waren mit dem Werk jedenfalls ausgesprochen erfolgreich, und spielten in den 70er und 80er Jahren über 250 Konzerte im gesamten deutschsprachigen Raum.Die „Proletenpassion“ traf den damaligen Zeitgeist linker Protestkultur, und wurde im Lauf der Jahre zum „Mythos“.In den Jahren 2015/16 hat sich die österreichische Regisseurin Christine Eder gemeinsam mit der Wiener Musikerin Eva Jantschitsch („Gustav“) und dem Hamburger Musiker Knarf Rellöm an eine Neuauflage des „Opus Magnum“ gemacht.
Dabei wurde sowohl inhaltlich der Großteil dessen ausgemistet, was im Nachhinein als "linksromantischer Ballast" erscheint, als auch die Musik entstaubt und ins neue Jahrtausend transportiert. So beschäftigt sich die Neubearbeitung der „Proletenpassion“ auch durchaus sarkastisch mit sich selbst, und dem, was von linken Ideen, Idealen und Ideologien heute noch übrig ist.In der letzten Station wird die Geschichte seit den 1970ern fortgeschrieben. Ein neuer wichtiger Akteur betritt das Pflaster der Geschichte: Der Markt...Sämtliche Vorstellungen des Theaterstücks „Proletenpassion 2015ff“ im Wiener „WERK X“ waren bereits vor Premierenstart ausverkauft, die Inszenierung wurde mit dem Nestroy-Preis für die beste Off-Theaterproduktion 2015 ausgezeichnet.PROLETENPASSION on Tour: von Heinz R. Unger und den „Schmetterlingen.“Songtexte alt und neu: Heinz R. Unger.Team Textadaption: Christine Eder, Anna Laner, Ensemble.Team Musik: Gustav, Knarf RellömTeam Ausstattung: Monika Rovan || Video: Philipp Haupt || Tontechnik: Alexander BossewTeam Performance: „Gustav“ & Band: Claudia Kottal, Tim Breyvogel, Bernhard Dechant, Elise Mory, Didi Kern, ImreLichtenberger-Bozoki, Knarf Rellöm, Oliver Stotz, Thomas Butteweg
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WohinTippHQ 1 hour ago