Zeitgenössische Kunstbeiträge zu 100 Jahren Geschichte anhand des Gerichtes „Ritschert“
Im vorliegenden Projekt RitschART, das ein Kunst-Koch-Buch und Filme umfasst, ist das heute nur mehr wenig bekannte Gericht Ritschert Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um das Ende des Ersten Weltkrieges und zugleich der Monarchie im Jahr 1918, den Anschluss an Hitler-Deutschland 1938 und um die Studentenproteste und Bürgerbewegungen 1968.
Das Gericht Ritschert, ein Gerstenbrei mit Fleisch, Bohnen, Erbsen und Linsen, wird zum Sinnbild für die durch die historischen Kriegsereignisse und Wirren der Vergangenheit verursachte Armut. Die sehr sättigende Speise galt in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts als Essen der armen und körperlich schwer arbeitenden Bevölkerung. Der lapidare Eintopf, der gerne aus einem Topf gegessen wurde und somit das Gemeinschaftsgefühl stärkte, gibt uns einen Einblick in die Entwicklung unserer Gesellschaft und schmeckt letztendlich auch besser, als sein heutiger Ruf als "Armeleuteessen" es erwarten lässt.
Das Projekt RitschART im Rahmen von HABEN UND BRAUCHEN IN WIEN stellt neben dem Kochen und Essen des Gerichtes auch Filme und Aktionen von Studierenden der Pädagogischen Hochschule sowie der Universität für Angewandte Kunst in Wien vor. Die Teilnehmer*innen der Veranstaltung bekommen die Gelegenheit über ihre eigenen Erlebnisse und Erinnerungen zum Thema Kochen, kargen Zeiten oder historischen Ereignissen zu erzählen.
Neben dem klassischen Ritschert wird auch ein veganes Ritschert angeboten.
Projektleitung: Luise Kloos
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Kommentare
WohinTippHQ 17 mins ago