Neues aus dem österreichischen Orbit! Die zuletzt zum Trio verdichteten (aber live als Fünferformation aufspielenden) Steaming Satellites stellen mit „Back From Space“ Longplayer Nummer Vier vor. Gut zwei Jahre nach ihrem letzten, selbstbetitelten Album geht die Reise endlich weiter durch Raum & Zeit, durch Funk & Soul und Rock`n’Roll und es wird diesmal geschmeidig ins Poppige abgebogen.Die Ouvertüre zum neuesten Space-Abenteuer der Salzburger zeichnet die Route vor: „I’m a little bit undecided and I don’t know where to go“, sprachen sie und entschieden sich kurzum für alle Richtungen. Von hier an ist die einzige Regel „Let it all flow“!Beim Titeltrack trippeln auf Zehenspitzen erst Keyboard und Drums daher, bandeln aber schnell recht ungeniert mit den Synthies an bevor Bass und Gitarren den nötigen Schub in Richtung Tanzfläche geben. Es flimmert, es funkt, es groovt und es zuckt und ehe man sich versieht ist der Song dank seiner feinen aber fetzigen Melodie auch schon auf und davon. „Back From Space“ ist ein federleichter Trip in den Indie-Pop Kosmos, der perfekte Song um mit Captain Future Cornflakes zu essen. Und das ist nur eine von so vielen Facetten, die hier auf den 10 Tracks ausgespielt werden.Da sind Songs wie Lavalampen, bei denen die Töne dick und ölig aus den Boxen tropfen und solche, die langsam aufgehen wie formvollendet flauschige Zuckerwatte. Mal büchst die Gitarre aus, mal wird es hemmungslos poppig, dann wieder blitzt die gute alte Psychedelik auf. Da ist dieser Song, so saftig-süß wie ein Kirsch-Fritt-Streifen, daneben das wuchtig-rockige Sound-Schlachtschiff. Und am Ende ist da diese Ballade. Wenn beim letzten Album zu „Honey“ die Sonne aufging, ist es bei „Back To the Roots“ der kühl glitzernde Sternenhimmel.Der Kleber in dieser kosmischen Kollage ist ein vertrauter Vibe. Während die gesammelte Popkultur noch in den 80ies schwelgt, haben die Steaming Satellites klammheimlich das Nebentürchen in die 90er aufgestoßen. Dass es dabei nie zu retro oder nostalgisch wird, darin sind sie inzwischen Experten. Sie haben eben schon vor Netflix gewusst, dass die Zeit nicht linear verläuft und schlüpfen in ihren Songs weiterhin trickreich durch sämtliche musikalischen Wurmlöcher, bis der Hörer nicht mehr weiß, ob hier die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst oder anders herum.Die Reise der Steaming Satellites geht weiter, der Weg bleibt das Ziel, und am Ende sind da immer die Wurzeln. Nur wer sagt, dass die unbedingt in der Erde stecken müssen?Kerstin Lindhuber, Jan 2018
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Kommentare
WohinTippHQ 21 mins ago