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Madame Baheux, Power-Quartett aus Wien mit balkanischer Herkunft und intergalaktischem Anspruch (von wegen World-Music ...), melden sich wuchtig und witzig, subtil und ausgefuchst wie gewohnt zurück – mit neuem Programm, mit neuer CD. Too Big To Fail – so der Titel – ist weder Ausdruck von Größenwahn noch Selbstironie, sondern bloß ein heißer Song über die Amour fou zwischen Staat und Bankensektor. Madame Baheux bleiben also ihrem politischen und satirischen Anspruch treu, z. B. mit einem Soulblues über die Leiden einer österreichischen Innenministerin zwischen Pflicht und Neigung angesichts der »Flüchtlingskrise« von 2015 oder Jelena Popržans Kampfansage an den Ohrwurm (How Many Times I’ve Heard This Song).
Mit We’ll Change The World rufen Madame Baheux schlicht und einfach zum sofortigen Systemwechsel auf. Untypisch auch der World-Music-Anteil ihres Repertoires, größtenteils bulgarische Stücke in schrägen Arrangements, ein erotischer Wedding-Song zur richtigen Handhabung von Pfefferschoten, ein kroatisches Kinderlied zu einer Melodie von Giovanno Battista Pergolesi, ein bulgarischer Tanz, komponiert von einem österreichischen Schriftsteller, ein anderer gleichfalls bulgarischer aus dem Repertoire der irischen Folkszene. Auffällig: Auch die Texte der traditionellen Lieder sind vollgesogen mit weiblichem Self-Empowerment. Dazwischen immer wieder spannende Instrumentals von Lina Neuner (Technoidl, Elegy, Infreddolita) und Ljubinka Jokić (Ages).
In vielen stilistischen Farben funkelt die Welt von Madame Baheux (eine »Französisierung« übrigens des Wiener Slangworts »Bahö« = Tohuwabohu), mehr als nur eine Synthese von Popržans vielen darstellerischen und musikalischen Talenten, Jokićs erdiger 70ies-Gitarre und Soulstimme, Neuners Jazzsensibiltät und Maria Petrovas rhythmischer Finesse formt diese Welt. Madame Baheux haben ein dynamisches Konzept entwickelt, das sowohl bei fast allen Genres andocken als auch von allen ausgeschlossen werden kann. Was ist das also? Art-Rock? Jazz? Dark Cabaret? Fempop? World? Balkan? Agitprop? Kunstmusik zwischen Punk und Klassik? ... Die musikjournalistischen Schubladen knirschen und bersten jedenfalls bei jedem Madame-Baheux-Konzert.
Pressestimmen:
»Das Debütalbum von Madame Baheux ist, auf den Punkt gebracht, die musikalische Lebendigkeit pur. Mitreißend, berührend, originell, eigenständig, unterhaltend und fordernd. Ein wirklich starker erster Auftritt, dem hoffentlich noch einige folgen werden.« Michael Ternai (Music Austria)
»Madame Baheux is one of the most notable groups of the last time. Powerful music, rhythmic energy, twisted and tightly played in an ongoing perpetual motion of vitality.« Mattie Poels (Music Frames - Netherlands)
»Das Quartett, dessen Musikerinnen bekannt und beliebt sind von so hochkarätigen und innovativen Formationen wie Catch-Pop String-Strong, Wiener Tschuschenkapelle oder Die Dreckige Combo fuhr schon wiederholt (nicht nur) mit musikalischen Balkanklischees spielfreudig und famos Schlitten.« Rainer Krispel (Augustin)
»Die Mesdames gehen keinem Experiment aus dem Weg und bleiben aufregend bis zum letzten Ton.« Mario Lang (Aufg’legt)
»Eigentlich wollte ich diese Art der Musik erst in meinen späten 30ern für mich entdecken, um mir für später etwas ›Neues‹ aufzuheben. Durch einen Zufall wurde ich ins kalte Wasser geschmissen und muss gestehen: nach einer kurzen Akklimatisierungsphase konnte ich das Konzert auch richtig genießen. Ich kann somit diese Erfahrung nur weiterempfehlen.« Lisa Leeb (Subtext)
Foto © Igor Ripak
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WohinTippHQ 47 mins ago