Opening durch Stadträtin Frau Mag.a Judith Schwentner & Kunsthistorikerin Frau Dr.in Edith Risse.
Künstler*innen: Carol Robertson & Trevor Sutton (Kurz-Residenz), Ana Pecar – 1. 7. 2019
Aus verschiedenen Teilen Europas, verschiedenen klimatischen Bedingungen, verschiedener Landschaft, verschiedenen gesellschaftlichen Agreements, kommen die Künstler*innen und dennoch verbindet sie ihr Engagement in Sachen Kunst, Umwelt, in der Vermittlung von Lebensdimensionen, Ästhetik, menschlichen Bedürfnissen und Verantwortlichkeiten und die Herangehensweise an ein positiv strukturiertes Leben.
Ihre Äußerungen in ihrer Bildsprache stellen uns vor die Entscheidung: lassen wir uns auf disziplinierte Konzentration ein, lassen wir Formen als Denkräume zu, übertragen diese Strukturen in unser Umfeld und finden sie dort wieder als zu erforschende Natur oder Denkprozesse von Mitmenschen? Oder lassen wir uns treiben in einer undefinierten Sehnsucht nach lustvollem Erleben und stolpern über exzessive fantastische Bilderfolgen in brutale oder faszinierende Realität? Sind wir bereit oberflächlicher Genuss- und Gewinnsucht unseren Planeten vollends zu opfern?
Erkennen wir sandige leuchtende Strukturen am Grund eines sonnenlichtdurchfluteten Wassers oder erhaschen wir die schäumende Gischt gekräuselter Wellen auf unserer Haut? Wie tragen wir diese Erfahrung weiter und gehen damit dem Verständnis der eigenen Perception, des Ego, und der anderen, des Du, auf den Grund oder zumindest entgegen?
Es ist die Freude, die Verbundenheit schafft, das erkennende Teilen von Erfahrungen im Guten wie im Bösen. Die Verbindung über kommunikative Auseinandersetzung nährt uns, gibt uns Kraft und lässt uns Mensch sein. Vielleicht verbinden sich viele, um über verantwortliches empathisches Handeln eine neue Form von Freude am Reichtum „Leben“ entstehen zu lassen ohne die Ressourcen zu verbrauchen, die wir von unseren Kindern geborgt haben.
Carol Robertson und Trevor Sutton leben und arbeiten in London; ihrer beider Arbeiten werden weltweit ausgestellt. Der Malerei haben sie sich in erster Linie verschrieben, aber beide widmen sich auch der Druckerei und fertigen Zeichnungen an. Die erste Ausstellung im kunstGarten im Mai 2012 kam über die Vermittlung zweier Künstler-Freunde zustande: durch den Österreicher Ferdinand Penker und den Briten Roger Ackling. 2012 hatten die zwei noch nie Arbeiten für den Außenbereich gemacht und im Garten zu arbeiten ermöglichte ihnen einen experimentellen und spielerischen Zugang. Für die die aktuelle Ausstellung im kunstGarten haben beide wieder auf ihre konventionellen Atelier-Arbeitspraktiken zurückgegriffen, werden aber zusätzlich auch Installationen im Garten zeigen.
„Audible silence“: Ana Pečar (*1977, Slovenia) arbeitet und lebt am Scheideweg Richtung Neue Technologien und dem hergebrachtem Weltverständnis. Auf dieser Kreuzung stiftet sie eine interessante Debatte an: sie beleuchtet das Vergangene, berührt die Gegenwart und wirft zukünftige Gedanken auf. In ihrer Arbeit ist sie in direktem Kontakt mit den Räumen, die sie verhandelt, mit den Phänomenen, die sie aufgreift. Mit der Kamera erforscht sie mysteriöse Kräfte uralter Gestalten, Erscheinungen, Symbole, linguistische Zeichen, Töne, Phoneme, Klänge indigener Gesellschaften (alte Welltalllehre in westlichen Teilen Sloveniens). Auf diesem Weg hält sie die Zeit an und macht Platz für eine von Realität entfernte Wirklichkeit von vor langer Zeit. Der rationale Verstand wird unscharf, vielfache Wahrheiten und Wahrnehmungsmöglichkeiten der Welt können erkannt und als ein ungenutztes Reservoir für unsere Zivilisation genutzt werden.
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Kommentare
WohinTippHQ 15 mins ago