Es ist schon frappierend, wie genau die biblische Herbergsfrage die aktuelle soziale und politische Situation trifft. Immer mehr Menschen, die aufs Äußerste verwundet sind und Schutzräume brauchen, drängen an den Grenzen auf Einlass. Sie haben ihre Heimat verloren und wollen nagende Armut sowie Gefährdung durch Krieg und Terror hinter sich lassen. Wenn Menschen keine Alternativen sehen und sich auf eine Flucht ins Ungewisse machen, erhöht sich ihre Verwundbarkeit. Andererseits sehen sich Menschen in Europa von dieser Flucht so vieler in ihrer eigenen Verwundbarkeit angetastet. Man will sich vor Verwundung schützen, wohl wissen, dass man damit andere gnadenlos der Verwundbarkeit aussetzt.
Grenzsicherung, Grenzkonflikte, Obergrenzen, wer hätte angesichts der Euphorie beim Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren einen Gedanken daran verschwendet, dass heute wieder Menschen vor anscheinend unüberwindbaren Grenzen stehen? Wie schon oft in der Geschichte geht es erneut um Grenzziehungen und Grenzöffnungen. Überall dort, wo Mauern aus Stacheldraht und Beton als sichtbare Grenzen errichtet werden, wird das menschliche Leben eingeschränkt, wenn nicht sogar zerstört.
Wir grenzen ein und grenzen aus, um in unserer kleinen Welt nicht den Überblickt zu verlieren. Es gibt lebensförderliche und lebensmindernde Grenzen. Grenzen trennen, Grenzen sind aber auch Schwellen des Übergangs.
Vortrag:
Prof. Bernhard Schörkhuber
Institut für Ausblidung am Campus Krems-Mitterau,
Kirchlich-Pädagogische Hochschule Wien/Krems
Im Anschluss wird zu einer Erfrischung geladen.
Eintritt frei. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung unter 02842/537 37 oder office@waldviertelakademie.at ersucht.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der WALDVIERTEL AKADEMIE mit der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, dem Museum Horn, dem Bildungs- und Heimatwerk St. Bernhard-Frauenhofen und der Kultur.Region.Niederösterreich mit freundlicher Unterstützung durch die Stadtgemeinde Horn und das Land Niederösterreich.
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WohinTippHQ 1 hour ago