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Die Demokratie lebt von der Teilhabe aller und ist in der Lage, Empathie zu evozieren. Die Fähigkeit der unbedingten Diskussion und der Umgang mit den Schwächsten einer Gemeinschaft sind Messpunkte, an denen sich das Funktionieren und die Qualität eines politischen Systems zeigen. Vielleicht auch, dass demokratische Spielregeln besser funktionieren als totalitäres Herrschen. Es bedarf der individuellen Verantwortung und des Engagements für alle Menschen der Gesellschaft.
Zusammenfassung von Überlegungen und Schlussfolgerungen in Nida-Rümelin, Julian: Die gefährdete Rationalität der Demokratie: edition Körber-Stiftung 2020.
Eigentlich ist klar, was Demokratien westlicher Prägung definiert: Rechtsstaatlichkeit unveräußerliche Grundrechte und Gewaltenteilung. Sie stützen sich auf gewählte Volksparteien und auf die Vernuftgeleitete Teilhabe des Volkes. Doch immer mehr Menschen zweifeln an diesen Grundlagen - befeuert vom Diskurs, aber auch von der Politik selbst.
Julian Nida-Rümein analysiert, was Demokratie leisten kann und identifiziert konzeptionelle Defizite, die sich in der aktuellen Krise zu einer Bedrohung auswachsen. Für den Philosophen und politischen Intellektuellen ist die repräsentative Demokratie die nach wie vor unübertroffene Regierungsform und zugleich auch eine Lebensform:
"Der demokratische Idealismus, für den ich plädiere, nimmt die Bürgerinnen und Bürger in der Demokratie ernst. Er traut ihnen zu, dass sie in der Lage sind, nicht nur das für sie selbst Gute zu eruieren, sondern auch das Gute für die politische Gemeinschaft oder, wenn es sich um eine kosmopolitische Praxis handelt, für die Menschheit".
Julian Nida-Rümelin lehrt Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Sein Buch Die Optimierungsfalle. Philosophie einer humanen O?konomie hat intensive Debatten zum Verhältnis von Ökonomie und Ethik ausgelo?st. Es beruht auf seinen langjährigen Forschungen zur Theorie praktischer Rationalität an der Nahtstelle zwischen Ökonomie, Spieltheorie und Philosophie.
In seinen letzten Buchpublikationen plädiert er für eine Erneuerung des philosophischen und politischen Humanismus (Humanistische Reflexionen, Suhrkamp, 2016), befasst sich mit den Prinzipien einer humanen und vielfältigen Bildungspraxis, (dazu sind in den Jahren 2013, 2014 und 2017 drei Bücher von ihm publiziert worden), auch mit der Ethik der Migration (Über Grenzen denken, edition Körber 2017). Im Herbst 2018 erschien eine neue Monographie zum Thema Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der künstlichen Intelligenz (Piper Verlag), für das er in Österreich den Bruno-Kreisky-Preis für das beste politische Buch des Jahres erhielt. Im Frühjahr 2020 erscheint bei edition Körber das Buch Die gefährdete Rationalität der Demokratie.
JNR gehörte als Staatsminister für Kultur und Medien dem ersten Kabinett Schröder an. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und der Europäischen Akademie der Wissenschaften, Direktor am bayrischen Institut für digitale Transformation (bidt).
2016 verlieh ihm die bayrische Staatsregierung die Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa. Im Jahre 2019 erhielt er den bayrischen Verdienstorden. Seit 2020 gehört er dem deutschen Ethikrat an.
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WohinTippHQ 10 mins ago