Fr 23. Okt 2020, 15:00–18:00 | |
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Mo 26. Okt 2020, 15:00–18:00 | |
Mi 28. Okt 2020, 15:00–18:00 | |
Die Welt der Dinge
Die aus den Materialien der industriellen Massenproduktion entstandenen Arbeiten sind der Werksgruppe der „Laboratory Works“ zugeordnet (1994 bis heute). Die Arbeiten repräsentieren eine beobachtende Reaktion auf die im Alltag vorgegebenen Bedingungen einer Einkaufssituation an Baumärkten und Kaufhäusern. Ökonomisch ausgewertete und erwogen strukturierte Einrichtungen bestimmen die örtlichen Konsumabläufe. Unbemerkt ist eine gleitende Simplizität der räumlichen Warenverteilung, gleichzeitig die Grundlage des ästhetischen Erscheinungsbildes einer Shopping-Mall, um damit eine sachlogisch richtige Orientierung an Konsumenten zu vermitteln. Hilfreich werden über Werbeflächen und Monitore Interessenszusammenhänge definiert, die gefeilt als Leitmotive fungieren. Der Schein einer erfolgreichen individuellen Entscheidung wird choreografisch zugespielt.
Nahezu ist die Industrie in der Lage für den gesamten menschlichen Handlungsbedarf das entsprechende Produkt zu erstellen. Erst nach Jahren der Orientierung an Märkten und dem schrittweisen Verschwinden der Handwerksbetriebe, wird über neue Methoden der computerisierten Fertigungsstraße, die digitale Ästhetik der Produkte ersichtlich.
Technologische Sprachbegriffe und betriebliche Anleitungen für eine zielführende Anwendung der Produkte sind vor Ort für den Verbraucher kontextuell vorgegeben. Somit können über massive Angebote Bedürfnisse erweckt und in Folge ein vereinheitlichendes Handeln, sowie kulturelle Identitäten kontrolliert erschlossen werden.
Dennoch sind konkurrierende Produkte verschiedener Hersteller im Widerspruch einer Kompatibilität und lassen Mängel in den durchgreifenden Strategien erkennen. Gerade dieser Konflikt der Systeme ist vielleicht eine brauchbare Lücke für mein Vorgehen, die vorgespielte funktionierende Homogenität der Marktübermacht zu unterlaufen.
Entgegen der heutzutage scheinbar unüberwindbar gewordenen Wirklichkeit der Massenkultur, begebe ich mich exemplarisch in das treibende Geschehen. Ohne den allgegenwertigen Vorgaben zu folgen, versuche ich über ein subjektives Agieren die versteckte Logik der Bedeutungen aufzudecken. Ausprobierend (was praktisch dem Nützlichen widerspricht) prüfe ich in den Regalen die „Welt der Dinge aus der industriellen Massenproduktion“ auf meine Intentionen. Dabei muss allenfalls in Frage gestellt werden, was einmal erfolgreich ausgeklügelt, letztendlich zur zwingenden Gestalt im Alltag geworden ist.
Aus gebräuchlichen Werkzeugen, Bauelementen für Haus, Garten und Möbel, Fahrzeugteilen usw. entsteht im Experiment eine performative Verkettung, ein dreidimensionales materialsprachliches Konstrukt, als Antagonist zum erhofften, standardisierten Einfamilienhaus.
Die herbeigeführte kritische Negation der Eigenschaften des Warensortiments lässt in bedachter Umkehr der Vorgaben nach neuen skulpturalen Möglichkeiten forschen. Der stille Wunsch den sichergestellten Marktspielregeln der Einkaufskulturen von heute zu widersprechen, führt mich geradewegs zu einer politisch motivierten Arbeitsweise.
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Kommentare
WohinTippHQ 2 hours ago