FRANZ LISZT - Ein literarisches Streiflicht von Helmut KorherrSzenische Lesung mit MusikText für einen SchauspielerZum Text über Franz Liszt: Es gibt keinen Brief von Wagner an Liszt, in dem es nicht um Geld geht. Liszt unterstützte Wagner immer wieder - doch Wagner fand es belastend, auf dieses Geld angewiesen zu sein. 1864 fand er im jungen Bayernkönig Ludwig II. schließlich einen großzügigen Mäzen und er bedurfte der finanziellen Hilfe von Franz Liszt nicht mehr. Spannungen zwischen Liszt und Wagner bestanden von Anfang an. Nicht zuletzt wegen der antisemitischen Haltung von Richard Wagner. Wagner sagte frei heraus, dass er einen tiefen Groll gegen die Judenwirtschaft hege und dieser andauernde Groll sei seiner Natur so notwendig wie Galle dem Blut. Besonders Wagners Pamphlet mit dem Titel: "Das Judentum in der Musik" konsternierte Liszt. Dieser antisemitische Aufsatz erschien im September 1850 in der "Neuen Zeitschrift für Musik" unter dem Pseudonym Karl Freigedank - wobei fast jeder den wahren Namen des Urhebers kannte. 1869 veröffentlichte Wagner den Aufsatz stark erweitert als eigenständige Broschüre unter seinem eigenen Namen. Darin kritisierte und verurteilte er unter anderem die jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Giacomo Meyerbeer auf das Heftigste. Liszt wies Wagner wiederholt darauf hin, dass Meyerbeer ihn doch in seinen frühen Pariser Jahren mit Geld und Fürsprachen unterstützt hätte. Doch davon wollte Wagner nichts mehr wissen. Das Verhältnis zwischen Wagner und Liszt wurde besonders durch die Liszt-Tochter Cosima schwer belastet. Cosima war von der Idee besessen, die Muse eines bedeutenden Künstlers zu werden – ihr erster Mann, der Dirigent Hans von Bülow, war dazu nicht der Richtige. Also wandte sie sich Richard Wagner zu und gab sich ihm mit Leib und Seele hin. Die Trennung von ihrem ersten Mann führte zum Konflikt mit dem strengen Vater. Ab 1865 herrschte etwa zehn Jahre lang Funkstille zwischen Liszt und Wagner.
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WohinTippHQ 2 hours ago