Harry Sokal: tenor, soprano saxophoneJohn Arman: guitarMartin Kocián: bassMichał Wierzgoń: drumsHARRY SOKAL widmet sich auf seinem Ende des vergangenen Jahres erschienenen neuen Album „I remember Art“ (Alessa Records) seiner gemeinsam mit der amerikanischen Jazzgröße ART FARMER verbrachten Zeit.Er zählte zu seinen Schülern, zu jenen Auserwählten, denen die Ehre zuteil wurde, bei ihm und mit ihm zu spielen. Der damals noch junge Österreicher Harry Sokal wurde vom amerikanischen Jazztrompeter Art Farmer (1928–1999) entdeckt und gefördert. Der Saxofonist sammelte Erfahrungen, wurde Mitglied des legendären Quintetts und bereiste mit diesem die Welt. Diese Zeit hat den gebürtigen Wiener sehr geprägt, vor allem natürlich musikalisch. Wie auch Art Farmer das lyrische Melodie betonte in anspruchsvoller Struktur immer pflegte, so versuchte auch Harry Sokal, das Musikalische des Jazz in den Vordergrund des Geschehens zu rücken. Natürlich passierte dies in seiner eigenen Sprache und klanglichen Ästhetik, aber immer doch in gewisser Anlehnung an den Stil des amerikanischen Jazztrompeters.In diesem Sinn ist auch das neue Album des österreichischen Saxofonisten zu verstehen. Harry Sokal spannt auf „I remember Art“ die Brücke von seiner Vergangenheit mit Art Farmer in seine musikalische Gegenwart. Sprich, er verbindet in den Stücken (unter diesen finden sich eigene Kompositionen wie auch diverse Neubearbeitungen) die Dinge, die er sich in gewisser Weise von dem Großmeister abgeschaut hat, mit der eigenen Sprache, die er über Jahre hinweg entwickelt hat. Gemeinsam im Quartett mit John Arman (Gitarre), Martin Kocián (Bass) und Michal Wierzgon (Schlagzeug) erzählt Sokal auf diesem Wege seine eigene Jazzgeschichte.Stilistisch uneingeschränkt, immer offen auch für aberwitzigste Improvisationen, aber und dabei nie ins Verkopfte abgleitend, malt Harry Sokal auf seinem Album ein sehr ereignisreiches und buntes musikalisches Bild, eines der unterschiedlichen Intensitäten, Dynamiken und klanglichen Ausformungen. Weder der gediegene elegante und sanfte Klang noch das entfesselte Beschwingte fehlen. Mal geht es mal geradliniger, mal vertrackter zu Sache. Dann wieder gibt sich der Vierer in schönster Oldschool-Manier, um im nächsten Moment plötzlich die Richtung hin zum Modernen zu vollziehen.„I remember Art“ offenbart sich als ein Stück Musik, in dem ständig etwas passiert, von dem man immer wieder überrascht wird und das ungemein lebendig wirkt. Harry Sokal untermauert mit diesem Output auf jeden Fall einmal mehr seine Ausnahmestellung in der heimischen Jazzszene. (Michael Ternai, mica)(Quelle: porgy.at)
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WohinTippHQ 27 mins ago