29. FEBRUAR - KLANG DER KULTUREN„Klang der Kulturen“ spürt dem multikulturellen Grundgefühl nach, das in der Barockzeit zur Ausbildung einer paneuropäischen Kultur des Klanges führte. Biber beispielsweise schaute sich in seiner böhmischen Heimat die Kunstfertigkeit beim Violinspiel von den fahrenden Zigeunern ab, die, den Türken ausweichend, immer weiter gen Westen zogen. Als er von einer Reise nach Tirol zum berühmten Geigenbauer Jakob Stainer nicht mehr zurückkehrte, sondern sich in Salzburg um eine Stelle als Geiger bewarb, wurde er beinahe in Ketten abgeführt. Sein rebellischer Geist findet sich in der 1681 publizierten Sonatensammlung Sonatae Violino solo trefflich widerspiegelt, sprengte er darin doch alle technischen und musikalischen Grenzen der damaligen Zeit und wurde so zum Vorbild und zur geigerischen Heimat für mehrere Generationen von ViolinistInnen.PROGRAMMHEINRICH IGNAZ FRANZ BIBERZIGEUNERGEIGER MIT REBELLISCHEM CHARAKTERHeinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704)Sonatae Violino solo (1681)BESETZUNGGunar Letzbor | ViolineArs Antiqua Austria | Basso continuo26. MÄRZ - MUSICA AUSTRIACA „Musica Austriaca“ stellt musikalische Zentren des Vielvölkerstaates vor. Der Linzer Romanus Weichlein hat mit seinen 1695 unter dem Titel Encaenia musices gedruckten Sonaten für fünf und mehr Instrumente einen Meilenstein der barocken Kammermusik hinterlassen. Für Ars Antiqua Austria steht dieser Komponist im Zentrum ihrer musikalischen Heimat. Begeistert von der musikalischen Qualität, der Virtuosität und der avantgardistischen Anlage seines Schaffens, beschäftigt sich das Ensemble seit seiner Gründung vor beinahe 30 Jahren mit dem Œuvre dieses sonst zu Unrecht vernachlässigten Meisters. Weichlein wurde 1652 in Linz geboren, sein Vater war Leiter der Kirchenmusik an der Stadtpfarrkirche. Nach seinem Eintritt ins Stift Lambach studierte er in Salzburg. Biber könnte dort sein musikalischer Lehrer gewesen sein, Vorbild war er allemal. Lange Zeit verbrachte Weichlein als Pfarrer im Damenstift Säben im heutigen Südtirol. Dort entstanden auch die Sonaten der Sammlung Encaenia musices, die Kaiser Leopold I. gewidmet ist. Große Bekanntheit erlangte der Komponist als Teufelsaustreiber. Bei den Damen des Stiftes war er dennoch überaus beliebt. Als er nach Lambach zurückbeordert wurde, bat die Äbtissin in einem Brief an den Abt von Lambach darum, „man möge ihnen den Herrn Weichlein doch noch ein Weilchen gönnen“.PROGRAMM ROMANUS WEICHLEINKOMPONIST UND EXORZISTRomanus Weichlein (1652–1706)Encaenia musices. Sonaten für fünf und mehr Instrumente, op. 1 (1695)BESETZUNGArs Antiqua AustriaGunar Letzbor | Leitung
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WohinTippHQ 43 mins ago