Semper Dowland, semper dolensJohn Dowland: Lachrimae or Seven TearsGambenconsort L’AchéronIm Jahr 1604 stand John Dowland in Diensten des dänischen Königs Christian IV. Seine Hoffnung, eine Anstellung als englischer Hoflautenist zu erhalten, hatte sich wieder einmal zerschlagen, und im Exil hatte Dowland ständig mit finanziellen Problemen zu kämpfen. So scheint die in diesem Jahr erfolgte Veröffentlichung seiner Sammlung Lachrimae or Seven Teares einen stark autobiographischen Hintergrund zu haben: Alle darin enthaltenen Stücke basieren auf einem einzigen Kompositionsmodell, der Lachrimae Pavan, der wiederum ein charakteristisches absteigendes Viertonmotiv zu Grunde liegt. Dowland stellte dem Druck der Lachrimae von 1604 ein lateinisches Epigramm voran: Aut Furit, aut Lachrimat, quem non Fortuna beavit (Wem das Glück nicht hold ist, der ist zornig oder weint). Abgesehen von den diversen autobiographischen Bezügen bedient Dowland mit diesen Stücken auch eine Mode seiner Zeit:Um 1600 wurde die Melancholie in Literatur, Musik und bildender Kunst sehr oft zelebriert. Das 2009 gegründete, international erfolgreiche französische Gambenconsort L’Achéron präsentiert Dowlands vielleicht persönlichstes Werk in einer faszinierend lebendigen Interpretation, die von tiefer Empfindung und zutiefst menschlichem Maß getragen ist.
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WohinTippHQ 51 mins ago