Mit ihrem neuen Album „Escaped Fragments“ haben die drei MusikerInnen im letzten Jahr ausgezeichnete CD-Reviews erhalten: Eine farbenreiche und vielschichtige Klangwelt, in der wirklich gar nichts mehr nach geordneten Strukturen abläuft und in der von den Beteiligten schlicht und einfach einzig das Prinzip des freien Spiels zwischen den verschiedensten musikalischen Ausdrucksformen ausgerufen und in stimmungsvollen Interaktionen in aller Konsequenz umgesetzt wird. Das Trio verortet seine Nummern ganz bewusst außerhalb der üblichen musikalischen Kontexte, wandelt auf avantgardistischen Pfaden, die quer durch die unterschiedlichsten Stile und Spielarten führen und in so geheimnisvollen wie vielschichtigen Soundcollagen ihren Ausdruck finden. Sich irgendwo zwischen atmosphärisch stetig verdichtenden und fast schon filmmusikalisch-bildhaft wirkenden Stimmungsbildern und chaosartig anmutenden disharmonischen Soundgewittern hin und her bewegend, formt sich das eigenwillig und ungemein experimentierfreudig agierende Dreiergespann mit einer großen Liebe zum Detail sphärische und sehr dynamische musikalische Spannungsbögen, in welchen jedes einzelne Geräusch, jeder Ton und jeder Ansatz einer Melodie wirklich voll zur Entfaltung und Geltung kommen.In literarischen Kreisen gilt der Lyriker Ferdinand Schmatz als Institution, für junge Schreibende ist er als Leiter des Studiengangs „Sprachkunst“ an der Universität für angewandte Kunst eine wichtige Anlaufstelle. Als Autor überzeugte er unter anderem mit seinem im Haymon Verlag erschienenen Band „das gehörte feuer. orphische skizzen“.Gemeinsam mit Brigitte Kronauer und Alexander Nitzberg gab Schmatz zuletzt auch den Band „Dichtung für alle“ heraus, in dem sich seine Wiener Ernst-Jandl-Vorlesungen zur Poetik finden, in denen er sich der „Konzeption der Wirklichkeit in der Poesie“ widmete.Die Improvisation im Tanz verstehe ich hierbei als eine Art „instant composition“ – das Komponieren im Augenblick, mit dem Bestreben einen Bogen zu spannen zwischen Anfang und Ende, zwischen Musik und Tanz, zwischen Improvisation und Komposition. Bereits bestehende Formen, dem Körper gewohnte Gesten treffen auf groteske, entfremdete Bewegungen. Alltägliche Bewegungen werden verformt, vergrößert und vom Tanz zerpflückt. Kulturell unterschiedlichste Einflüssen wie Capoeira, Yoga oder Chi Gong fließen in den zeitgenössischen Tanz und die Improvisation mit ein – es entsteht eine Verbindung von Alltag und Kunst, von Tanz und Bewegung, von ZuschauerInnen und AkteurInnen. Das Erleben im Augenblick steht im Mittelpunkt. (Anna Adensamer)Kézdy Luca: violin, effectsTomek Les: guitar, effectsEmil Gross: drums, electronicsFerdinand Schmatz: recitalsAnna Adensamer: dance
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WohinTippHQ 1 hour ago