Du fällst und stehst auf, sinkst nieder und erhebst dich wieder; du legst dich ins Bett und stehst morgens auf, die Nacht empfängt und der Tag holt dich, Winter und Sommer, Jahr für Jahr. Das Zyklische ist ein Lebensprinzip aus Wiederholung und Differenz: Was in seiner Wiederkehr immer gleich erscheint, ist doch nie dasselbe. Hier setzt das „Normal“ an, wie es Guilherme Botelho, Leiter der Compagnie Alias, in diesem Tanz meint: Es geht um die permanenten Transformationen des Lebens, ausgelotet in virtuoser choreografischer Form. Immer wieder lassen sich sieben Tänzer*innen fallen und kommen hoch, auf den Wellen und Wirbeln einer Musik, die ihren sisyphoshaft wirkenden Loop durch die Zeit trägt. Und so wie wir uns nach Albert Camus „Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen“ müssen, vermitteln die fallenden Figuren auf Botelhos Bühne ein Gefühl der Leichtigkeit und Freude. Ihre Bewegungen drücken trotz ihrer Fragilität und obwohl sie ständig am Rand des Kontrollverlusts verlaufen, Vitalität und Freude aus. Philosophischer kann Tanz fast nicht sein.
Österreichische Erstaufführung
Dauer: 60 Minuten
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WohinTippHQ 41 mins ago