Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. In harten Schnitten und bildhaften Szenen erzählt Stephan Roiss die Geschichte seines namenlosen Protagonisten, der dem Trauma und der Einsamkeit zu entfliehen versucht. Ein Romandebüt, eindringlich und von großer poetischer Kraft, das lange nachhallt. Nominiert für den deutschen Buchpreis 2020.
Stephan Roiss, 1983 in Linz geboren, lebt als freier Autor und Musiker in Ottensheim und Graz. Er absolvierte den Masterstudiengang am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und schreibt Prosa, Lyrik, Texte für Graphic Novels sowie szenisch-performative Texte. „Triceratops“ ist sein erster Roman, für den er das Start-Stipendium des Bundeskanzleramts Österreich und das Jubiläumsfondsstipendium der Literar Mechana erhielt.
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WohinTippHQ 29 mins ago