Es darf durchaus als Sensation bezeichnet werden, dass die lebende Legende Martha Argerich das Klavierkonzert von Maurice Ravel in Vaduz spielen wird. Die auch «Löwin am Klavier» betitelte Pianistin begeistert mit ihrem Spiel nun seit über 70 Jahren. Ihr vulkanisches Temperament, ihre glühende Intensität, ihre überbordende Phantasie sind unvergleichlich. Stupendes pianistisches Können erlaubt es ihr, jeden musikalischen Augenblick scheinbar spontan zu gestalten und macht ihre Auftritte einzigartig. Als Tochter russischer Einwanderer in Buenos Aires geboren, in Wien von Friedrich Gulda ausgebildet, hat die vielsprachige Martha Argerich seit vielen Jahren ihren Wohnsitz in der Schweiz. Sie spielt bevorzugt auch an kleineren Orten wie Lugano, wo sie 2002 bis 2016 ihr eigenes Festival «Il Progetto Martha Argerich» führte.
Der Schweizer Dirigent Charles Dutoit und Martha Argerich sind ein ausserordentlich gut eingespieltes Team, sie musizieren aus einem Herz und einer Seele. Sie waren sogar einmal verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Der polyglotte und nicht nur musikalisch hochgebildete Dutoit wirkte lange Jahre in Montreal, Kanada, und revolutionierte dort das klassische Musikleben. Er kreierte neuartige Konzertformen und konnte so die Jugend für die klassische Musik begeistern. Deshalb entschloss sich Charles Dutoit auch zur Zusammenarbeit mit dem jungen Spitzenorchester EPOS, welches 2015 von Mitgliedern des Gustav Mahler Jugendorchesters gegründet wurde. Die Mitglieder des Orchesters halten Akademiepositionen in europäischen Spitzenorchestern inne wie den Berliner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra oder dem Tonhalle-Orchester Zürich. Ungeachtet ihrer vielfältigen Verpflichtungen kommen die EPOS-Mitglieder zwei Mal jährlich aus ganz Europa zusammen, um die entscheidende Dosis an Kraft und Inspiration voneinander zu gewinnen. Fantastische Künstler also, die grossartige Musik interpretieren: Umrahmt wird Ravels Klavierkonzert, das in Raffinesse, Eleganz und Poesie den Konzerten von Mozart in Nichts nachsteht, von Strawinskys Satire auf das Kartenspiel – «Jeu de cartes». Der russische Grossmeister musste es wissen, war er doch selbst ein leidenschaftlicher Pokerspieler. Dvorˇáks «Sinfonie aus der Neuen Welt» entstand auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Beflügelt vom enthusiastischen Empfang in den Vereinigten Staaten, komponierte er in wenigen Wochen eine der grossartigsten Sinfonien, die je geschrieben wurden.
Igor Stravinsky – Jeu de cartes
Maurice Ravel – Klavierkonzert in G-Dur
Antonín Dvořák – Symphonie Nr. 9 in e-Moll «Aus der Neuen Welt»
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Kommentare
WohinTippHQ 58 mins ago