Der junge niederbayerische Kabarettist Martin Frank schoss wie eine Rakete in den Kabaretthimmel und zieht dort als Komet durch den Satire-Orbit. Ganz Sohn eines Landwirts, lugt er zwar immer wieder Richtung Milchstraße, richtet seinen aufmerksamen Blick aber gezielt auf Stadt und Land, auf die Gesellschaft und deren Auswüchse. Was er da sieht, hat er im Titel seines dritten Soloprogramms, das im Herbst 2020 Premiere feiert, zusammengefasst.
„Einer für alle – Alle für keinen“, so beschreibt Martin Frank sein momentanes Bild einer Gesellschaft, in der individuelle Luxusprobleme den gesunden Menschenverstand zu überschatten scheinen. Eine Welt, in der Männer sich beim Anblick von Frauenparkplätzen ebenso „diskriminiert“ fühlen wie Mädchen, die nicht im Knabenchor singen dürfen. Letzteres kann Martin zwar sehr gut verstehen, wollte er als Junge doch auch gern Mitglied im Frauenbund werden. Bis seine Mutter ihm die Krampfader gezeigt hat und meinte: „Ohne die geht es nicht!“. Dann war die Sache für ihn erledigt.
Und dann kam dieses Virus, dieses Corona und nichts ist mehr so wie vorher. Erst stand alles still und jetzt wird vieles anders – heißt es zumindest. Das wäre doch die optimale Gelegenheit für einen Relaunch – wie man in Niederbayern stehts zu sagen pflegt. Noch einmal alles auf Anfang, mit Blick auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens? Martin Frank sinniert gewohnt frech, hintersinnig und gespickt mit noch mehr Arien über unser teils doch recht absurdes Leben auf dieser Erde.
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WohinTippHQ 2 hours ago