Die Musikgeschichte ist voll von Künstlern, die ihre Musik als fortwährende Suche verstehen, die bereits zu neuen Ufern aufbrechen möchten, sobald ihr Schiff mit einem Schaben auf Sand anlegt. Und die Popmusik-Historie ist ebenso reich an Firmen und Managern, die dieses Bestreben zwar nach außen gutheißen, es aber eigentlich viel lieber haben, wenn sich ihre Schützlinge auf bereits erfolgreich erobertem Land niederlassen. Im sicheren Hafen sozusagen.Max Prosa kehrt gerade zurück aus einem dieser vermeintlich sicheren Häfen. Mit den Alben „Die Phantasie wird siegen“ und „Rangoon“ war er in den Jahren zuvor auf zwei selbstgebauten Booten erfolgreich losgesegelt; mit der Galeere der Plattenfirma konnte er sich indes nicht so recht anfreunden. Kein Wunder also, dass er auf „Mit anderen Augen“ die Welt wieder genau so neu sehen, wieder eigenhändig die Segel setzen und mit einem noch größeren Fernrohr in See stechen will. Dazu braucht er weder eine Reederei, noch die Rederei von Geschäftsleuten.Das Navigieren, die Suche nach einer Wahrheit und neuen Perspektiven zieht sich entsprechend als Thema durch viele der neuen Songs. Max Prosa betrachtet den Nachthimmel, singt vom eigenen Raumschiff, vom Boden des Ozeans oder von einem Funken vom höheren Glück, den er finden möchte („Die Suche“). Und klingt dabei gelöst, befreit, mit frischer Neugier ausgestattet im Kreise von Begleitern, Instrumenten und Songstrukturen, die wie für ihn (und von ihm) geschaffen wurden.
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WohinTippHQ 2 hours ago