Miguel Herz-Kestranek

„Eine Pilgerfahrt zu Beethoven“Der HumanistMiguel Herz-Kestranek, RezitationFlorian Krumpöck, KlavierKarin Sedlak, DramaturgieSonate für Klavier Nr. 28 in A-Dur op. 101Sonate für Klavier Nr. 30 in E-Dur op. 109„Er wird auch Schillers ‚Freude‘ bearbeiten. Ich erwarte etwas Vollkommenes, denn so viel ich ihn kenne, ist er ganz für das Große und Erhabene.“Das Ausdrucksspektrum der Instrumente genügte Beethoven nicht mehr, er benötigte die menschliche Stimme, um in seiner 9. Sinfonie mit der Vertonung von Schillers Menschlichkeits-Vision „An die Freude“ der universellen Kraft des Humanismus´Ausdruck zu verleihen. Sein lebenslanges Sehnen nach einem Zeitpunkt, „wo es nur Menschen geben wird“ und die Menschheit ihrer Würde gemäß behandelt wird, wurde zur vertonten Utopie, die Musik-, Europa- und vielleicht sogar Weltgeschichte schreiben sollte.Was ist von Beethovens Idealen 200 Jahre später im vereinten Europa, das in seinen Grundfesten quasi täglich sabotiert wird, geblieben? Schauspieler Miguel Herz-Kestranek, selbst ein „leidenschaftlicher Europäer, Humanist und bekennender Widersprüchler“ spürt an diesem 12. Teil der musikalisch-literarischen „Pilgerfahrt zu Beethoven“ den großen, politisch-philosophischen Gedanken von zwei Jahrhunderten Europa nach. Hat sich Beethovens allgegenwärtiges Motto „Durch Nacht zum Licht“ bewahrheitet?An der Seite von Miguel Herz-Kestranek erforscht Florian Krumpöck mit zwei der persönlichsten, intensivsten, sphärischsten und vielleicht erhabensten Klaviersonaten des bereits völlig ertaubten Komponisten dessen zu Musik gewordenes, grundlegendes Weltverständnis.