Die nationalsozialistische Propaganda musste nichts neu erfinden. Sämtliche judenfeindlichen Zuschreibungen, Bilder und Codes waren seit dem Mittelalter im kollektiven Gedächtnis gespeichert und mussten allenfalls reaktiviert bzw. neu kontextualisiert werden. Religiöse, wirtschaftliche und soziale Vorurteile fanden nicht nur in theologischen Traktaten ihren Niederschlag, die nur einem kleinen Kreis von Gelehrten zugänglich waren. Volkssprachliche Texte und vor allem bildliche Darstellungen im kirchlichen Bereich erreichten alle Schichten der Bevölkerung. Martha Keil zeigt in ihrem Vortrag, dass Judenhass in seinen vielfältigen Erscheinungsformen Teil des europäischen, durch das Christentum geprägten Kulturerbes ist und aus dieser langen Tradition bis heute seine scheinbar unausrottbare Wirksamkeit entfaltet.
Martha Keil, Historikerin und Judaistin, ist Senior Scientist am Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien und leitet das Institut für jüdische Geschichte Österreichs (www.injoest.ac.at).
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Von Mythen, Lügen und Gerüchten. Antisemitismus und politische Bildungsarbeit“, einer Kooperation der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB), dem Jüdischen Museum Wien und dem Depot – Kunst und Diskussion.
Einlass 18:30 Uhr
Eintritt frei
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at
Bitte geben Sie die vollständigen Namen aller teilnehmenden Personen sowie eine Kontaktmöglichkeit an!
Zutritt nur mit 2,5 G-Nachweis (PCR-getestet, genesen, geimpft).
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WohinTippHQ 1 hour ago