Was könnte schöner und schmerzhafter sein als unerfüllte, unmögliche Liebe. Das ist der große, zeitlose Gedanke in Claudio Monteverdis Opus Si dolce è’l tormento, an dessen Ende der Dichter Carlo Milanuzzi von der Reue singen lässt: von einer Gewissensqual, die jemand Zurückweisenden irgendwann einholen könnte. Der Verschmähte malt sich aus, dass diese „eines Tages nach mir seufzt.“ Die Figur des unerwidert Liebenden tanzt hier in Gestalt des Choreografen Thomas Hauert, der von süßer und zugleich bitterer Qual getrieben durch die blinkenden Irrlichter vergeblicher Hoffnungen reist. Monteverdis barocke Musik wird eingefasst von Salvatore Sciarrinos zwölf modernen Madrigalen (in denen es übrigens nicht um die Liebe geht, sondern um die Natur). Sehnsucht ist das Zauberwort, das sich durch dieses Solo zieht, in dem das Nichterreichen von Idealen als eine Triebkraft des Lebens getanzt wird. In Hauerts Tanz zeigt sich die Sehnsucht als Bewegungskomposition in ihrer ganzen weitgespannten Reichhaltigkeit und in allen Farben eines beinahe lustvollen Schmerzes.
Österreichische Erstaufführung
Dauer: 30 Minuten
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WohinTippHQ 39 mins ago