Nur ganz wenige untersuchen das Verhältnis zwischen Tanz und Musik, Klang-, Raum- und Bewegungsstrukturen mit so überragendem Erfolg derart tiefgründig wie die belgische Meisterin Anne Teresa De Keersmaeker. Legendär ist ihre choreografische Auseinandersetzung mit Johann Sebastian Bach – etwa 2013 im Wiener Burgtheater mit Partita 2 (Sei solo) oder 1994 mit ihrer ersten von insgesamt 21 bei ImPulsTanz gezeigten Produktionen Toccata im Wiener Volkstheater und zuletzt unter anderem in The Goldberg Variations oder The Six Brandenburg Concertos bei den Festwochen –, Béla Bartók, Ludwig van Beethoven oder Arnold Schönberg. Diesmal geht es um den böhmischen Barockkomponisten und seinerzeit gefeierten Geiger Heinrich Ignaz Franz Biber, genauer: um dessen Mysterien- oder Rosenkranzsonaten. „Es gibt Werke, die die Grenzen dessen, was man auf einem Instrument machen kann, verschieben: Bachs Partiten, Liszts Études d’Exécution Transcendante und auch Bibers Mystery Sonatas“, sagt De Keersmaeker zu diesem Werk. Sechs phantastische Tänzer*innen aus ihrer Company Rosas bewegen sich hier zu Bibers exquisiten Klängen, mit speziell gestimmter Geige (Scordatura) gespielt von der renommierten Violinistin Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti.
Foto: Anne Teresa De Keersmaeker (BE), Amandine Beyer (FR) / Rosas (BE), Gli Incogniti (FR)
Mystery Sonatas / for Rosa
© Anne Van Aerschot
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WohinTippHQ 1 hour ago