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Buchpräsentation: Rudolf Leo "Versteckt und verschwiegen"

Wann:

Do 22. Sep 2022, 18:30

Wo: Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Homepage:

Eingetragen von: JMW

Die belgische Widerstandsbewegung versteckte während der NS-Zeit ca. 3.000 jüdische Kinder und bewahrte sie so vor dem sicheren Tod. Viele dieser Kinder haben ihre Eltern nie wiedergesehen und wurden in Adoptivfamilien großgezogen.

So erging es auch Siegfried Loewe und seiner Schwester. Ihre aus Polen stammenden und Anfang der 1930er Jahre von Saarbrücken nach Brüssel geflüchteten Eltern entschieden sich, 1942 ihren damals dreijährigen Sohn Siegfried und die einjährige Rebecca einer fremden Familie zu übergeben. Während die Eltern im KZ ermordet wurden, überlebten die Geschwister versteckt unter falschen Namen, kamen 1945 in ein Kinderheim und wurden schließlich von dem aus Wien stammenden Ehepaar Loewe adoptiert. Die Loewes waren nach Belgien geflüchtet und hatten dort ebenfalls versteckt überlebt. Nach dem Krieg kehrten sie mit ihren Adoptivkindern nach Wien zurück.

Siegfried Loewe erfuhr erst als Student an der Sorbonne durch einen Zufall von seiner wahren Identität. Der Historiker Rudolf Leo hat seine Erzählung aufgeschrieben, Fakten recherchiert und Archivmaterial hinzugezogen. So entstand das Porträt einer Reise von Brüssel nach Wien – mit vielen schmerzhaften Stationen, mit ungeplanten Zwischenstopps, aber auch mit hoffnungsvollen Ausblicken und einem Ankommen am Ende.

Ruolf Leo, geboren 1962 in Bramberg am Wildkogel (Land Salzburg). Nach seiner Lehre als Einzelhandelskaufmann diplomierte der Pinzgauer in Wien als Pädagoge für Sonder- und Heilpädagogik. Seit 1997 arbeitete er im Kommunikationsbereich diverser Landesregierungen. 2012/2013 war Leo Mitarbeiter im Forschungsteam der Wiener „Wilhelminenberg-Kommission“. 2013 promovierte er am Institut für Zeitgeschichte mit einer Arbeit zum Thema „Der Pinzgau unterm Hakenkreuz“. Seit 2012 hat Leo einen Lehrauftrag für Geschichte an der Universität Linz inne und ist außerdem Mitarbeiter der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz.

Einlass 18:15 Uhr
Eintritt frei

Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at