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Jacobus Gallus: Missa canonica

Wann:

So 4. Dez 2022, 09:15–10:30

Wo: Hofburgkapelle, Schweizerhof, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Kategorie 1: €43,00
  • Kategorie 2: €33,00
  • Kategorie 3 (eingeschränkte Sicht): €18,00
  • Kategorie 4 (Hörplatz): €12,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: Wiener_Hofmusikkapelle

Jeden Sonntag von Mitte September bis Ende Juni findet um 9:15 Uhr in der Hofburgkapelle ein Gottesdienst statt. Fortgesetzt wird damit eine über 500-jährige Tradition, die in der Zeit der Habsburger-Herrscher ihren Ausgang genommen hat. Einzigartig ist bis heute die musikalische Gestaltung dieser heiligen Messen. Denn das Ensemble der Wiener Hofmusikkapelle besteht aus den Wiener Sängerknaben, Mitgliedern des Herrenchors der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker und musiziert auf der obersten Empore der Hofburgkapelle.

Information zum Werk:
Kapellsänger in Melk, Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle, bischöflicher Chordirektor in Olmütz und Kantor an der Kirche St. Johann in Prag waren die beruflichen Stationen des aus dem Herzogtum Krain (heute Slowenien) stammenden Jacobus Gallus. Er hieß eigentlich Handl, Händl, Hüandl oder Hàndl und wählte später die latinisierte Form seines ursprünglichen Familiennamens. Gallus zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 16. Jahrhunderts, der, wie zahlreiche Notendrucke aus seinem Nachlass beweisen, über eine umfassende musikalische Kenntnis verfügte. Wie niemand anderer seiner Zeit sorgte er sich um eine systematische Drucklegung seines reichhaltigen Schaffens. Zwischen 1985 und 1996 wurde es in einer kritischen 20-bändigen Gesamtausgabe neu herausgegeben. 13 Bände umfassen Motetten, zwei Madrigale, in fünf finden sich seine zahlreichen Messen, für die er oft eigene Motetten als Grundlage heranzog. Seine „Missa canonica“ ist erstmals 1580 in Prag in einer gedruckten Messsammlung erschienen. Ihre Eigenheit besteht darin, dass es sich bei jedem der einzelnen Sätze um einen Kanon handelt, in dem der zweite Chor jeweils einige Takte nach dem ersten einsetzt. Während nach heutigem Verständnis a cappella Messen reine Chormessen sind, wurden damals die Choristen durchaus von Instrumenten begleitet. Im Falle dieser „Missa canonica“ von einer Oboe und drei Posaunen.
Walter Dobner