Schüchtern sind die fünf Männer in diesem Stück nicht gerade. Getragen von Serge Gainsbourgs Stimme, treiben sie in einer Art Trance und machen sich nackt. Schwarze, weiße, braune Haut glänzt im Scheinwerferlicht. Hände streicheln Rücken, schlagen auf Hinterbacken, die Tänzer lassen die Becken kreisen. Ihre Bewegungen sind … wie jetzt? – „männlich“ oder „weiblich“? „Sie ist wild wie der Wind“, schreibt die New York Times über die ivorische Choreografin Nadia Beugré, die unter anderem bei Germaine Acogny in deren École des Sables und bei Mathilde Monnier ausgebildet wurde. Hier wirbelt sie jedenfalls die scheinbaren Selbstverständlichkeiten geschlechtertypischer Bewegungsmuster heftig durcheinander. Ihre Tänzer tanzen Funk Carioca oder Passinho wie Frauen oder als Tänzerinnen. Damit hinterfragt die feministische Künstlerin auch, was im Tanz als charakteristisch weiblich verstanden wird. So werden die an Männerkulturen trainierten Erwartungen an den „perfekten Körper“ relativiert und gewohnte Schauweisen leichtfüßig gekippt.
Foto: LIBR'ARTS / Nadia Beugré (FR/CI)
L'Homme rare
© Ruben Pioline
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WohinTippHQ 2 hours ago