Ein unterhaltsames und abendfüllendes Schauspiel.
Mit Andy Konrad, Leopold Schädler und Marco Schädler tritt ein eingespieltes Trio auf, das bereits mit "Die Wildmandli" (2012), "Die Drei Schwestern" (2015) und "Das Nachtvolk" (2018) drei sehr erfolgreiche Sagen-Produktionen auf die Bühne gestellt hat.
Mit "Der Einzug der Walser" (2022) hat Marco Schädler erneut ein unterhaltsames und abendfüllendes Schauspiel geschrieben, welches aber nicht in die Sparte der Sagen fällt, sondern eine Art humorvoller und etwas skurriler "möglicher Tatsachenbericht" darstellt.
Zum Stück:
Nach drei strapaziösen Wanderjahren vom Wallis via Bosco Gurin, Bernardino, Prättigau treffen gut 200 vollkommen erschöpfte Walser in Triesen ein. Dort errichten sie ihr Nachtlager, bevor sie am nächsten Tag den Aufstieg nach Masescha in Angriff nehmen. Ihre Ankunft wird aber von den Einheimischen argwöhnisch beobachtet. Dank eines Gastgeschenks an den Häuptling der Triesner gewähren diese den Walsern freies Geleit. Am Ziel angekommen haben die Walser mit allerhand Widrigkeiten zu kämpfen. Graf Rudolf II von Werdenberg lässt sie letztlich als "freie Walser" existieren, verlangt aber eine Gegenleistung. Unter vielem anderem werden sowohl die Sprache als auch der Gang zur Kirche in Triesen thematisiert. Mit Graf Rudolfs übergabe des Landes an seinen Sohn Hartmann werden die Walser in eine grosse Krise gestürzt und stehen vor der Frage: Und jetzt? Wieder auswandern?
Hintergrund:
Der Walserzug und das Leben der alten Walser ist für die Triesenberger identitätsstiftend. Gezwungenermassen in ein fremdes Land auszuwandern und sich dort eine neue Heimat aufbauen und sich integrieren zu müssen hat viele Parallelen zur heutigen Zeit. Was heute sehr schwierig ist, wird vor siebenhundert Jahren nicht einfacher gewesen sein. Abgesehen von Urkunden wissen wir aber praktisch nichts über das alltägliche Leben der alten Walser. Und genau an diesem Punkt erwacht die unbezwingbare Lust des Autors, zu zeigen, wie es gewesen sein könnte, bzw. zu behaupten, dass es so war.
Zur Inszenierung:
Regie führte bei allen bisherigen Sagenproduktionen und führt auch diesmal wiederum Dominique Müller, der ein "Crack" in der Schweizer Schauspielszene ist. Der Regisseur hilft den Darstellern, die etwas skurrilen Figuren treffend herauszuarbeiten. Die Grundstimmung ist durchwegs heiter. Als ein künstlerisches Mittel ist die Musik dabei. Sie stammt, mit Ausnahme von einem Lied, ebenfalls von Marco Schädler. Zusammen mit dem Bühnenbild, dem Lichtkonzept und den Kostümen vermittelt die Musik die gewünschten Stimmungen.
Ziel der Inszenierung:
"Unser Ziel ist es, dem Publikum einen vergnüglichen Abend zu bieten. Nicht nur mit wahren, sondern auch mit durchaus möglichen Informationen zur Geschichte unseres Landes."
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Kommentare
WohinTippHQ 1 hour ago