„Nie habe ich von Pater G. erzählt, aus Angst, man könne mir anmerken, dass ich sein Kind geblieben bin.“
2010 traf eine Welle an Missbrauchsfällen die heimische Kirche frontal – im Februar 2010 geht das erste Opfer an die Öffentlichkeit. Seit diesem Jahr hat die Opferschutzkommission 2642 Fälle zugunsten von Betroffenen entschieden – in 289 Fällen wurden weder finanzielle Hilfe noch Therapie zuerkannt. Den Betroffenen wurden bisher insgesamt 33,6 Millionen Euro zugesprochen.
In dem 2020 erschienenen Werk „Mein Fall“ berichtet Josef Haslinger von dem ihm als Kind im Sängerknabenkonvikt des Stiftes Zwettl widerfahrenen sexuellen Missbrauch durch drei Pädagogen. Haslinger beschreibt darin sowohl die Übergriffe als auch seine Anstrengungen, den Fall vorzutragen.
Ende Februar 2019 tritt Haslinger vor die Ombudsstelle der Erzdiözese Wien für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Dreimal muss er seine Geschichte vor unterschiedlich besetzten Gremien erzählen. Bis der Protokollant ihn schließlich auffordert, die Geschichte doch bitte selbst aufzuschreiben.
„Dieses Buch ist kein Roman, sondern ein Dokument. Und das reicht auch völlig. Denn was Josef Haslinger dokumentiert, ist ungeheuerlich.“ – NZZ, 2020
„Ali M. Abdullah und Hannah Lioba Egenolf arbeiten das Groteske heraus, indem sie die nüchternen Passagen des Haslinger-Berichts mit decouvrierenden, absurd-komischen Spielszenen kontrastieren. […]. Ein dichter, klarer, ernüchternder Abend.“ – Thomas Trenkler, KURIER
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WohinTippHQ 1 hour ago