Anna Baranowski, Michael Moritz I D 2022 I 93 min I dOF
Gestrandet im Himalaya – Wie die innere Reise beginnt, wenn die äußere Reise zum Stillstand kommt. Die jungen Filmemacher erzählen vom Reisen in Corona-Zeiten, wo Zusammenhalt wichtiger ist als die ultimative Selbstverwirklichung. Eine berührende Entdeckungstour in den Himalaya und ein mitreißender Dokumentarfilm darüber, was passieren kann, wenn man sich auf das Unabänderliche einlässt.
Frisch verliebt sind Anna und Michael im Schwebezustand – zwischen Ländern, Herbergen und Passstraßen. Sie brauchen nicht mehr, als ihr Rucksack fassen kann und suchen die Freiheit. Was sie bisher gefunden haben, sind spektakuläre Abenteuer. Sie nennen nichts weniger als die ganze Welt ihr zuhause. Zum Ausbruch der Pandemie stranden die beiden Globetrotter in Nepal. Ihre Weltreise erfährt einen abrupten Stillstand. Als die Polizei die Städte abriegelt, fliehen Anna und Michael in ein kleines Bergdorf. Dort, zu Füßen der Achttausender, finden sie Zuflucht und ein Wellblech über dem Kopf. Beim durch die Ausgangssperre einzig erlaubten Gang, dem Weg zum Einkaufen, begrüßt man sie im Dorf zynisch mit „Namaste Corona“, denn man fürchtet, die Reisenden könnten das Virus im Gepäck haben. Im Laufe der Zeit werden Bettler, Verkäufer und Bergführer zu Nachbarn. Die Nahrung wird knapp, der Hunger zieht ein. Alle müssen aufs Feld, Reis anbauen. Sie helfen beim Bau eines Stalls für den Ochsen, lachen über ihr Ungeschick und erleben ein schreckliches Unwetter, das den Tod bringt. Im monatelangen Lockdown erhalten sie Einblicke, wie sich die Pandemie auf das Leben einfacher Familien auswirkt, und kommen den Menschen und ihren Einzelschicksalen nah.
Immer mehr verlagert sich der Fokus von sich selbst auf die Gemeinschaft, bei der sie gestrandet sind und deren Teil sie werden. Dabei wandeln die beiden Reisenden sich: von verunsicherten, in der Fremde Gestrandeten hin zu Schülern einer naturverbundenen, sich in Akzeptanz übenden Lebensphilosophie. Aus Nachbarn werden Freunde – und Anna und Michael für fünf Monate Teil einer Schicksalsgemeinschaft.
Anna Baranowski, 1983 in Polen geboren, ist Bildende Künstlerin und Filmemacherin aus Leipzig. 2012 erhielt sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig das Diplom der Bildenden Kunst mit Auszeichnung. Nach ihrem Studium folgten zahlreiche Künstlerresidenzen und Stipendien, wie z.B. in 2018 das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn. Parallel zum künstlerischen Schaffen arbeitet sie als Kamerafrau und Editorin an Dokumentarfilmen für Kino und TV (ARTE, ZDF, 3SAT). Nach acht experimentellen Kurzfilmen ist “Namaste Himalaya” ihr Debüt als Regisseurin für einen langen Dokumentarfilm.
Michael Moritz, 1989 in der Pfalz geboren, war Bankkaufmann und studierte Wirtschaftswissenschaft mit Schwerpunkt Tourismus. Zuletzt entwickelte er für einen Veranstalter Abenteuerreisen in den Alpen und lehrte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Anfang 2019 beendete er diese Laufbahn und begann, mit Kamera im Gepäck, langsam um die Welt zu reisen. Nach seiner Mitwirkung als Protagonist in der ARTE-Dokumentation „Auf dem Jakobsweg“ (2019) arbeitete er, zusammen mit Anna Baranowski und gefördert von der Kulturstiftung Thüringen und Berliner Akademie der Künste, parallel zum Film an einem Buch über die Zeit in Nepal. Die vom Malik-Verlag herausgegebene Geschichte trägt den Titel “Namaste Corona!”.
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WohinTippHQ 1 hour ago