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2022 wäre Iannis Xenakis 100 Jahre alt geworden. Diesem ganz Großen der Neuen Musik erweisen wir mit der Aufführung seines Ensemblewerks „Palimpsest“ die Ehre. Palimpsest bedeutet so viel wie Auslöschung und Überschreibung von etwas Vorhandenem. Bei Xenakis bezieht sich der Begriff auf kompositorische Verfahren. Bei allen anderen Werken hingegen begegnet uns Musik über Musik, gibt es gleichsam ältere klangliche Schichten, die durch Materialien, die ihnen überlagert wurden, mehr oder weniger deutlich hindurchscheinen. In Lars Petter Hagens „Harmonium Repertoire“ sind das einige Wendungen aus der Musik der Romantik und Spätromantik – man denke an Schubert, Bruckner, Schönberg und Mahler –, die wie im Traum erinnert werden. Adrian Eröd fächert den Klaviersatz der „Lieder aus Wien“ von Egon Wellesz instrumental auf. Periklis Liakakis, der sich vor knapp einem Jahrzehnt schon Schuberts „Winterreise“ kompositorisch angenähert hat, hat nunmehr einige Heine-Lieder Schuberts vor allem klangfarblich neu ausgeleuchtet.
Marko Nikodijevic hingegen bezieht sich in „Gesualdo Dub – Raum mit gelöschter Figur“ auf ein winziges Fragment aus Gesualdos „Moro, lasso, al mio duolo“. Das todessüchtige Madrigal des Renaissancekomponisten wird bei Nikodijevic zum Ausgangspunkt eines ins Rauschhafte gesteigerten Exzesses: eine der suggestivsten Ensemblekompositionen der jüngeren Vergangenheit.
Eine Konzerteinführung findet um 18:45 Uhr im Solitär statt.
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WohinTippHQ 21 mins ago