Vortrag von Martina Hilber und Michael Kasper
Anknüpfend an das durch die gegenwärtigen Entwicklungen der Corona-Pandemie gesteigerte Interesse an gesundheitlichen Themen setzen sich die Montafoner Museen aus regionalhistorischer Perspektive mit der Geschichte von Gesundheit und Krankheit und der (proto-)
medizinischen Versorgung im ländlichen Raum des Montafons näher auseinander. Insbesondere wird auch die Geschichte der Seuchen im Montafon näher beleuchtet: Bevor die neue Wissenschaft der Bakteriologie im ausgehenden 19. Jahrhundert Viren und Bakterien als Krankheitserreger identifizierte,
waren insbesondere Infektionskrankheiten oft als Strafe Gottes gedeutet worden. Seuchen und Epidemien als schicksalshafte Ereignisse betrafen auch das Montafon erheblich.
Beispielhaft werden die Pest im frühen 17. Jahrhundert und die Pocken im 18. und 19. Jahrhundert näher beleuchtet. Den Herausforderungen rund um die Einführung der Pockenschutzimpfung um 1800 wird ausdrücklich nachgegangen, ebenso wie den sozial-restriktiven
Maßnahmen im Rahmen der Syphilisbehandlung des frühen 19. Jahrhunderts. Der Hilflosigkeit und dem Leid, das sich angesichts der spanischen Grippe nach dem Ersten Weltkrieg ausbreitete, wird ein weiterer Schwerpunkt gewidmet.
Eine Veranstaltung des Krankenpflegevereins Außermontafon
Eintritt frei
Am 30. Juni wird die Dauerausstellung "Krank - heil - gesund. Medizingeschichte(n) im Montafon" im Montafoner Heimatmuseum eröffnet und die gleichnamige Publikation als Sonderband 31 zur Montafoner Schriftrenreihe präsentiert.
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WohinTippHQ 2 hours ago