Der 23-jährige italienische Pianist SIMONE LOSAPPIO sorgte vor zwei Jahren in MAXIM SELOUJANOVs Serie, Stars-von Morgen, für anerkennendes Staunen hinsichtlich seiner altersbezogen unglaublich gefühl- und temperamentvollen Virtuosität. Er wird sich nun der Kür von zwei Sonaten stellen, die aber zu den „revolutionären“ Formen gehören, da sie kompakter und kürzer als die Ursprünglichen sind: ALEXANDER SKRJABIN hat mit seiner einsätzigen, nur 12 Minuten dauernden „ekstatischen“ „5. Klaviersonate op.53“ aus dem Jahr 1907 einen Ausdruck für das Gedicht „Le Poeme de l`Extase“ geschaffen.
18 Minuten dauert die „Klaviersonate Nr.2 op. 14“ von Russe SERGEI PROKOFJEV; sie ist wegen ihres mystischen d-Moll-Klangs und ihrer Widmung außergewöhnlich: 1914 widmete sie der Komponist seinem Freund und Studenten, der 1913 Selbstmord begangen hatte.
Fantasievoll und teilweise technisch äußerst anspruchsvoll sind die impressionistischen „Miroirs (Spiegelbilder)“ von MAURICE RAVEL aus dem Jahr 1905. Sie bestehen aus fünf virtuosen, alle Facetten des Klaviers ausschöpfenden Stücken voll von raffinierten Farbnuancen. Mit den Titeln: Noctuelles (Nachtfalter), Oiseaux tristes (Traurige Vögel), Une barque sur l’océan (Eine Barke auf dem Ozean), Alborada del gracioso (Morgenlied des Narren) und La vallée des cloches (Das Tal der Glocken).
Das älteste Werk des Abends stammt von FREDERIC CHOPIN, nämlich von 1842. Die Ballade Nr.4 f-Moll op.52 ist die letzte der vier Balladen Chopins und daher von einer höheren musikalischen Komplexität. Sie ist lyrisch-nachdenklich und harmonisch vielfältig.
Schließlich spielt LOSAPPIO die zeitgenössische 1 Etude des 1983 geborenen Oberösterreichers RUDOLF WAKOLBINGER. Er beschäftigt sich intensiv mit der Übertragung wissenschaftlicher Daten ins Musikalische.
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WohinTippHQ 27 mins ago