Der Rapper Weekend wuchs in den 90er und 00er Jahren in Gelsenkirchen auf und war, lange bevor er selbst anfing Texte zu schreiben, das am wenigsten angesagte, was man zu diesem Zeitpunkt in der Schulklasse so sein konnte: ein Rap-Fan. Irgendwo zwischen dem blonden Jungen, der ein bisschen weniger Coolness in die Waagschale zu werfen hat, als gut für das Ego ist, und einem schwierigen Jugendlichen, der die Schule zwischenzeitlich abbricht und sich zukünftig eher auf Partys sieht, stolpert Weekend irgendwann im Freundeskreis über ein Mikrofon. Ausverkaufte Konzerte und ein Album an der Spitze der Charts folgen. Nach 2017 wird es dann ruhig um Weekend.Nach beinahe drei Jahren ohne ein musikalisches Lebenszeichen feiert der schlecht gelaunte Sonnenschein mit dem ausgeprägten Hang zur Nächstenliebe in diesem Sommer sein Comeback. Wo früher noch die gesammelten Oberflächlichkeiten der Rapwelt oder das eigene mangelhafte Modebewusstsein seine größten Feinde waren, kämpft Weekend 2020 gegen Windmühlen, die an ganz anderen Stellen zu finden sind. Hier werden Kommentarspalten-Rambos mit den Waffen der Liebe geschlagen und körperliche Auseinandersetzungen weder gewonnen noch angetreten. Weekend seziert Stammtisch-Dummbeuteleien mit einer messerscharfen Beobachtungsgabe und zieht Intoleranz die Salonfähigkeit unter den Füßen weg. In Zeiten, in denen deine Lieblingsrapper die Lebensabschnittsgefährtin am Wochenende eigentlich lieber nicht in den Club lassen wollen, traut sich der »lange Blonde mit der scheiß Frisur« an gängigen Männer-Klischees zu sägen. Im September erscheint mit »Lightwolf« Weekends viertes Studioalbum, welches sein erstes Release nach der langjährigen Zusammenarbeit mit Chimperator Productions über das jüngst selbst gegründete Label »ilovewochenende« sein wird. Die gleichzeitig einzigartigen wie zeitgemäßen Produktionen stammen aus der Feder des Stuttgarter Produzenten Friedrich van Zandt.
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WohinTippHQ 1 hour ago